Eigentlich sollte man erwarten, dass nach 3 Monaten (und 2 Tagen) im neuen Heim die Kisten endlich ausgepackt sind, alles im Groben an Ort und Stelle und ein bisschen Ruhe und Ordnung eingekehrt ist.
Dem ist aber nicht so.
Sei es, dass es daran liegt, dass ich ziemlich nahtlos wieder angefangen habe zu arbeiten (und reichlich Überstunden machen muss), oder nebenbei den Nachlass meiner Eltern ordne bzw. eben nicht in ein leeres Haus eingezogen bin… manchmal fühle ich mich wie die Chaos-Queen und zuweilen nervt es auch, wenn man Dinge sucht, weil sie eben noch keinen festen Platz haben.
Bild von teksomolika auf Freepik – Nein, meine eigene Unordnung möchte ich euch nicht zeigen!
Der dritte Montag in der neuen/alten Heimat – Zeit, wieder meinen Blog zu füttern, damit ihr auf dem Laufenden bleibt und ich den Überblick behalte. Denn es geschehen ziemlich viele Dinge in kurzer Zeit und mein Lebenstempo ist immer noch rasend schnell. Obwohl ich dringend Urlaub oder eine Reha bräuchte…. Ich bin längst insel-überreif.
Aber ich bin ja jetzt hier mit meinen Kisten und meinen Katzen, ich brauche nicht mehr zu pendeln, ich kann mich nach und nach einrichten, Dinge schön machen, Abläufe organisieren, notwendige Reparaturen, erledigen, Routinen entwickeln.
Am Wochenende ist mir klar geworden, dass es wohl noch eine Weile dauern wird, bis die letzten Kiste ausgepackt ist und alles da, wo ich es haben möchte. Denn es ist ja nicht nur einfach ein Umzug. Ich bin ja nicht in eine neue leere Wohnung eingezogen, sondern in ein Haus – voll möbliert und auch sonst nicht gerade luftig eingerichtet.
In der letzten Woche musste ich einige Luftsprünge machen.
Ich hatte am Dienstag und am Mittwoch 2 Tage, bei denen ich auf meiner neuen Arbeitsstelle mitgelaufen bin und mir alles habe zeigen lassen. Am Dienstag war ich mit dem Pfleger unterwegs zur Spritzentour (da bin ich, wenn ich dran bin, 3-mal am Tag im Einsatz, aber da ich ja praktisch keinen Arbeitswegs habe, ist das kein Problem) und am Mittwoch hat mir meine Vorgesetzte die Tagespflege und die Wohngemeinschaft gezeigt, wo ich an 2 Tagen in der Woche mit den Gästen Musik machen werde. Da bleiben dann noch 6 Spritz(en)touren im Monat. Den Dienstplan für August habe ich schon und heute werde ich meinen Arbeitsvertrag unterschreiben.
Übrigens: An meinem 1. Arbeitstag, dem 9. August, wird mich ein Pfleger einarbeiten, den ich noch von meiner Belziger Zeit im Pflegeheim kenne. Wir waren mal Kollegen (1989/90)
Mein Mieter, den ich eigentlich im Blick hatte, hat am Freitag vor einer Woche abgesagt. Am Mittwoch kam eine neue Mietanfrage rein. Das hieß, dass ich in 2 Tagen 2 Zimmer, die komplett zugestellt waren (in dem einen Vatis Heil- und Hilfsmittel, in dem anderen mein Umzug), vorzeigefein machen musste. Das habe ich auch geschafft, aber rundrum sah es dann so aus:
Am Samstag kamen die lieben Leute noch einmal, da habe ich noch einen Ruck gemacht und die Sofateile (von denen ich im Moment ehrlich gesagt noch nicht weiß, wo sie hinsollen und obwohl ich sie überhaupt behalten werde) auf die Füße gestellt, sodass ich jetzt mitten im Kistenchaos mich gemütlich niederlassen kann.
Suchbild: Wo ist die Katze?
Etwas potentiellen Sperrmüll habe ich ins Nebengelass gebracht. Die Bretter durften auf den ausgemusterten Bürostühlen spazieren fahren.
Nebenan hatte das wohl eine meiner künftigen Mitarbeiterinnen beobachtet, denn es öffnete sich ein Fenster und wir machten einen kleinen Plausch.
Übrigens ist der Autoschlüssel wieder da. Er war im Schlafzimmer versteckt… War ein gutes Versteck!
Gestern Abend ist es mir endlich gelungen, meinen Drucker mit dem neuen W-LAN hier zu verbinden. Nun bin ich wohl richtig angekommen. 🙂
Ach, noch was – nicht Unerhebliches: Immer mal wieder – eigentlich fast jeden Tag – kommt die große Müdigkeit. Sie kam auch heute Morgen, als ich dabei war, diesen Blogbeitrag zu schreiben, so dass ich mich, bevor ich mich an mein Tagwerk begeben habe, noch mal hinlegen musste. Gestern kam sie dergestalt, dass ich auf dem Rückweg vom Gottesdienst anhalten musste und ein Powernap auf den Rücksitzen des kleinen Blauen gehalten habe.
Nenne es, wie du willst: Entlastungsdepression oder Erschöpfung oder Fatique. Ich habe mir überlegt, dem Männlein mit dem Hammer einen Spitznamen zu geben, um ihm ein Stück von seiner Übermacht zu nehmen. Er heißt jetzt „Fa-Tickie“ 🙂
Aber fies ist er wirklich. Er gibt mir nämlich immer das Gefühl, dass es nicht mehr weitergeht. IMMER! JEDES MAL! – Und er tut das mit sehr viel Überzeugungskraft, so dass ich ihm wirklich glaube! – IMMER! JEDES MAL!
Und trotzdem geht es immer weiter. Das weiß ich dann aber erst 1 – 2 Stunden später! Ist nicht so besonders toll. – Aber da muss ich jetzt durch.
Was heilt, ist Licht, Luft, Bewegung, Schönheit, gesunde Ernährung, genug Schlaf, eine vernünftige Tagesstruktur. Und dafür kann ich ja etwas tun, sodass ich dem Männlein mit dem Hammer nicht hilflos ausgesetzt bin.
unterm Kirschbaum
Anmerkung: Ich bin keine Werbepartnerschaft mit meiner Umzugsfirma eingegangen. Die haben ehrliches Geld für ihre gute Arbeit bekommen! Aber es wäre zu aufwendig, alle Telefonnummern auf den Umzugskartons unkenntlich zu machen!
Bevor ich meinen wöchentlichen Blogbeitrag schreibe (irgendwie hat sich der wöchentliche Turnus für Beiträge als machbar erwiesen und ihr seid vielleicht schon gespannt darauf), möchte ich noch die 12-er Fotostrecke einschieben.
Jeden Monat um den 12. herum mache ich ein Foto von derselben Stelle.
In der vergangenen Woche war der 12. und zwischen dem ersten (Katzen) und zweiten (Möbel) Umzugsteil habe ich einen Spaziergang durchs Dorf gemacht und mir ein neues Motiv für die 12-er Serie gesucht.
Es sind wieder Bäume, diesmal eine Gruppe am Rand des Sportplatzes. Nächstes Mal gehe ich noch etwas näher ran und gucke, was es für Bäume sind. Vielleicht kann es ja jemand schon aus der Entfernung erkennen.
Die gesamten Bilder der Serie sind in der Kategorie 12-tel Blick 2022 zu finden. Aber da waren ja bis Juni die aus Greiz drin. Ich fange jetzt trotzdem keine neue Kategorie an, sonst wird es zu unübersichtlich.
Ich starte heute in die erste volle Woche in meiner neuen/alten Heimat und wünsche euch allen einen guten Start in diese!
Vorigen Donnerstag habe ich meinen Lebensmittelpunkt um 250 km nach Norden verschoben. Auch wenn der Möbelwagen erst diese Woche rollt, war doch die Reise mit den Katzen für mich der Tag, den ich als meinen Umzugstag und den Beginn des neuen Lebensabschnittes in den Kalender eintrage.
My home is where my cats are!
Das war super spannend: Werde ich die Sachen, die ich mir vorgenommen hatte mitzunehmen und von denen ich dachte, dass Gilbert & Maja sie brauchen würden, in den kleinen Blauen hineinschachteln können?
Noch dazu musste ja der Beifahrersitz freibleiben für die Herrschaften selber.
Also, da waren:
2 Kratzbäume
2 große Pflanzen (in die Dracenie ringelt sich Maja immer ein für ihren Mittagsschlaf)
2 Katzentoiletten + Einstreu
meine Kleidung
Laptop, Tablet und Drucker
Proviant für mich
Ein bisschen habe ich mich schon am Kopf gekratzt, als die Dinge alle vor meiner Wohnungstür standen und nach unten getragen werden wollten. Aber es hat alles hineingepasst und zum Schluss ging auch noch der Beutel vom Möbel-Schweden mit der Schmutzwäsche rein. (Ich hatte nämlich in der letzten Woche in Greiz nicht nochmal Wäsche gewaschen.)
Es ist wirklich nur ein kleiner Skoda!Ich muss mich heute etwas mehr auf den Außenspiegel verlassen!
Eine meiner Cousinen hat ihre guten Wünsche in ein kleines Lied verpackt. Sie hat „Jesu, geh voran“ mit einem neuen Text unterlegt.
Die Fahrt selbst verlief gut. Gilbert war am Anfang etwas klagsam, dann hat er sogar gepennt. Von Maja habe ich die ganze Zeit gar nichts gehört.
Keine Sorge, das Foto habe ich im Stau gemacht!
Ragösen hat mich mit Platzregen empfangen. Ich war völlig durchgeweicht, als ich alles im Haus hatte, wollte es aber auch gleich aus dem Auto raushaben, damit ich mich dann den Katzen widmen und ihnen die ersten Stunden in der neuen Umgebung mit meiner Anwesenheit erleichtern konnte.
Wir bewohnen ja die erste Etage. Gilbert ist am Abend schon mit ins Erdgeschoss gekommen und hat dieses ausgekundschaftet, während Maja sich in der hintersten Ecke unterm Bett versteckt hatte. Kam mir irgendwie bekannt vor. Das hatte sie auch vorigen Dezember gemacht, als ich sie aus dem Tierheim geholt hatte und auch sonst war das immer ihr Zufluchtsort gewesen.
Inzwischen haben sie sich schon gut hier eingewöhnt und auch Maja springt abends mit im Haus rum (soweit ich Türen offen lasse) Einige muss ich zulassen, z.B. die vom Wohnzimmer, denn da steht – noch – das elterliche Ledersofa…. dem würde Gilbert sehr schnell den Garaus machen!
Zum Thema Arbeitsstelle – und das ist das, was dem Beitrag die Überschrift gegeben hat.
Vorige Woche hatte eine Freundin nachgefragt, ab ich denn schon Arbeit hätte und ich wollte ihr einen Link schicken von einer Stelle in der Diakonie, die ich noch im Auge hatte. Ich hatte dort schon mit der Leiterin telefoniert, aber noch nicht geschafft, eine Bewerbung hinzuschicken.
Als ich vorige Woche schaute, waren sowohl der Link als auch die Stelle nicht mehr da. Ich habe telefonisch noch mal nachgefragt…. isso!
Ups, jetzt muss ich mir was überlegen, habe ich gedacht, denn ich will und muss ja zu meiner Rente hinzuverdienen.
Ziemlich kurz überlegt und spontan habe ich bei Future Care angerufen. Das ist ein Pflegedienst, der mehrere soziale Wohnprojekte betreibt, u.a. eine Pflegewohngemeinschaft in Ragösen direkt neben meinem Elternhaus. Dort ist die ehemalige Kaufhalle, später der EDEKA, dazu umgebaut worden. (Ja, es gibt keine Lebensmittelverkaufsstelle mehr auf dem kleinen Dorf…)
Vorigen Mittwoch habe ich bei der Leitung von Future Care in Brandenburg angerufen und gefragt, ob sie eine Pflegefachkraft auf 450-€-Basis brauchen und am Freitag hatte ich einen Vorstellungstermin in BRB. (Donnerstag zwischendurch der Katzentransport)
Das Gespräch verlief in sehr angenehmer Atmosphäre. Ich habe meinen Werdegang geschildert und als ich fast beiläufig erwähnte, dass ich im Pflegeheim mit den dementen Bewohnern Musiktherapie gemacht habe, hat sie genauer nachgefragt, was ich denn da gemacht hätte. Ich habe erzählt, dass ich mir mein E-Piano unter den Arm geklemmt und mit den Bewohnern gesungen und ihnen war vorgespielt habe. Und immer noch was Gebasteltes oder was zum Mitmachen mitgebracht habe… dass ich mich richtig reingekniet und mir das viel Spaß gemacht hat. Dass ich gern noch die Ausbildung zur Musiktherapeutin machen möchte.
Anscheinend habe ich meine Begeisterung dafür schlecht verbergen können, denn sie hat das sofort als Angebot für die Tagespflege wahrgenommen.
Kurz und gut: In der übernächsten Woche darf ich probearbeiten und wenn es mir gefällt und sie mit mir zufrieden sind, werde ich sowohl als Pflegefachkraft als auch für die Musiktherapie eingestellt.
Fragt bitte nicht, wie viele Meter ich über dem Boden geschwebt bin, als ich die Geschäftsstelle wieder verlassen hatte.
Meine dichtende Cousine machte aus FUTURE CARE God cares for your future!
Noch ein nettes interessantes Erlebnis:
Mein Autoschlüssel ist weg! RICHTIG weg! Bin (nicht nur in Gedanken) alles durchgegangen, wo er sein könnte, ER IST NICHT DA!!!
Dann habe ich – es war am Samstagnachmittag – irgendwann aufgehört zu suchen und gedacht: Dann machst du jetzt halt erstmal eine Pause…
In 1. Samuel 30,6 steht:
Und David geriet in große Bedrängnis, weil das Volk ihn steinigen wollte; denn die Seele des ganzen Volks war erbittert, ein jeder wegen seiner Söhne und Töchter. David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.
LUTHERBibel 2017
(Hervorhebungen von mir)
Das tat David, als er in einer schwierigen Situation war. Und die war noch ein bisschen 🙂 schlimmer als meine. (Wer mag, kann gern mal nachlesen.) Er stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott.
Ich habe dann das worst-case-Szenario durchgespielt. Was ist, wenn der Schlüssel nicht auftauc?t. Ich muss ja am Dienstag wieder nach Greiz fahren, weil Mittwoch Früh die Möbel aufgeladen werden und muss Mittwoch noch wieder zurückfahren, weil sie am Donnerstag hier abgeladen werden.
Und dann habe ich gedacht: Das alles geht auch mit der Deutschen Bahn und mit dem 9€-Ticket, das ich mir auch für Juli sowieso schon gekauft habe.
Und dann könnte es ja wirklich entspannter werden, wenn ich am Mittwoch nach der Möbel-Verlade-Aktion und Vorabnahme der Wohnung durch den Vermieter nicht auch noch zurückfahren muss. Ich habe dann beschlossen, das so zu machen, selbst, wenn der Schlüssel wieder auftauchen sollte. Auf jeden Fall habe ich in Greiz einen Ersatzschlüssel.
Bei dem Gedanken habe ich innerlich sogar ein Stück aufgeatmet, weil es die Sache doch etwas entstresst. – Bis jetzt ist der Schlüssel noch nicht wieder aufgetaucht. Er hält sich bedeckt!
Gestern bin ich mit dem Bus nach BRB zum Gottesdienst gefahren. Es kam mir richtig unwirklich vor, dass es wirklich erst eine Woche her sein sollte, dass ich in Greiz verabschiedet worden bin.
Med. FachschuleDie Steinstraße hat sehr gewonnen durch den „Westen“ und Sonntagfrüh sind hier die Bürgersteige noch hochgeklappt.
Ich bin die halbe Stunde zur Gemeinde zu Fuß gelaufen, habe das neue Brandenburg erkundet. (Ist das wirklich der Weg, den wir von der Straßenbahnhaltestelle immer zur Med. Fachschule gegangen sind? – und auch vor dem Gebäude war ich sehr unsicher, ob es dieses ist. Das sind jetzt 39 Jahre her. Menno, ich werde alt! – Oder bin ich’s schon? – Nein, ich denke nicht. Im Moment, wo hier so vieles Neue auf mich einströmt, fühle ich mich sehr jung und sehr lebendig.)
Die Miezen waren in meiner Abwesenheit artig.
Da jetzt in meinem Wohnzimmer schon eine gewisse Grundordnung herrscht, konnte ich gestern Nachmittag auch etwas abschalten und habe mir einen längeren Mittagsschlaf gegönnt.
Okay, ein paar Hocker sind noch ziemlich 70er-Jahre-romantisch. Ob ich die so behalte oder wenigstens neue Überzüge nähe…? Aber eins nach dem anderen.
Zuerst mal, da einige ja vielleicht interessiert sind, wie denn mein Vorstellungstermin an der Musikschule ausgefallen ist:
Nein, ich habe die Stelle nicht bekommen!
Ich bin zwar nicht durch die Lehrprobe durchgefallen, aber er – der Leiter der Musikschule – hat im Moment keine freien Stellen und er darf auch nur einen bestimmen Prozentsatz mit nicht qualifizierten Lehrkräften besetzen. Und ein Musikschulstudium kann ich ja leider nicht vorweisen.
Aber er hat sich meine Telefonnummer aufgeschrieben und sollte sich die Situation ändern, würde er auf mich zukommen.
Witzig war es bei der Versicherungsvertreterin, da hatte ich eine Schüssel Kirschen aus dem elterlichen Garten dabei… Mit der war also gut Kirschen essen 🙂
Normalerweise hätten wir mit der Versicherungssache in einer halben Stunde fertig sein können, aber ich war erst nach einer Stunde wieder draußen, weil wir so viel gequatscht haben. Sie ist die Schwester eines ehemaligen Klassenkameraden.
Nun bin ich also hier an der Packfront.
60 Kisten hat das Umzugsunternehmen geliefert. Ich muss sie auch nicht zurückgeben. So kann ich mir dann mit dem Auspacken Zeit lassen.
Vielleicht werde ich auch nicht alle brauchen. Das ist evtl. günstig, denn ich muss ja auch einiges auslagern, z.B. Muttis Bücher, die ich gerade nicht brauche. Ich will die aber auch nicht alle wegwerfen…. Dann habe ich noch was zu tun, wenn ich mit 90 im Schaukelstuhl sitze…
Gestern hatte ich mal einen Durchhänger. Ich war noch nicht so weit vorangekommen, wie erhofft. Am Donnerstag hatte mich eine tatkräftige Freundin unterstützt und wir hatten den Viertürer aus dem Schlafzimmer ausgeräumt und zerlegt und die Teile in den Keller gebracht, wo sie auf den Sperrmüll warten.
(Für alle, denen der Schrank leid tut: Er ist nur teilmassiv und hat schon einen Umzug überlebt. Ich hätte ihn nicht noch einmal ab- und aufbauen wollen.)
Gestern hat’s mich also erwischt: Keine Lust mehr, noch so ein Berg vor mir, immer allein! – Ich weiß, man verallgemeinert dann schnell und vergisst, dass man ja gerade Hilfe bekommen hat.
Ich war zwar zeitig aufstanden – dafür sorgt Mister Gilbert, aber mir fehlte einfach der Antrieb. Also tat ich das, was ich gelernt hatte, was in solchen Fällen zu tun ist: Luft, Licht und Bewegung sollen helfen. – Also: raus! – Aber es war eine reine Kopfentscheidung, zu deren Durchführung ich mich wirklich zwingen musste!
Und einmal mehr wurde ich draußen mit Schönheit verwöhnt. In der freien Natur habe ich gebetet, geweint, mit Gott geschimpft… es hörte ja niemand – kein Mensch zumindest.
Dann hatte doch noch eine Freundin Zeit zum Telefonieren und für den Rest der Strecke habe ich mir Musik auf die Ohren gegeben und kam runderneuert und mit Tatendrang wieder zu Hause an.
Doch bevor ich mit Kisten packen weitergemacht habe, habe ich mir Zeit genommen für mein Tagebuch/Scrapbook. – Ihr wisst schon, wenn ich das eine Weile nicht gemacht habe, fühle ich mich nicht mehr vollständig. Das ist, als würde ich asynchron laufen. Außen und innen passen dann nicht richtig zusammen. Meine Seele braucht Zeit zum Nachkommen. Deswegen bin ich auch so dankbar, dass ich ein absoluter Morgenmensch bin.
Hab mich also wieder synchronisiert.
Heute ist mein Abschiedsgottesdienst auf der Ida-Höhe.
Ich habe mir einen Draußen-Gottesdienst (mit Picknick) an dieser Stelle gewünscht, weil wir hier Karfreitag 2020 im ersten Lockdown, als fast nichts erlaubt war, einen Staffelspaziergang mit der Gemeinde gemacht hatten. Wir haben die Leute in kleinen Gruppen in 30-minütigem Abstand losgeschickt, es gab verschiedene Stationen und auf der Höhe war (corona-konformes) Abendmahl vorbereitet.
Karfreitag 2020
Vorhin (-> Morgenmensch) habe ich schnell noch ein paar Käsestangen vorbereitet. Die sind sehr beliebt.
Zugegeben, es fällt mir nicht leicht: Meine körperlichen Reserven sind nach fast vier Monaten Marathon-Sprint-Kombination fast aufgebraucht und ich merke, dass ich mit meinen Kräften haushalten muss.
So gegen 16/17 Uhr fällt der Hammer und dann GEHT NICHTS MEHR! Dann muss ich mich hinlegen und ein Nickerchen machen. Manchmal kann ich danach noch mal loslegen.
Wenn ich nicht schlafe, dann höre ich am liebsten irgendwas Interessantes: ein Interview, einen Podcast, einen Vortrag auf YouTube o.ä. oder ich telefoniere mit lieben Menschen.
Zum Lesen fehlt mir die Kondition, mich zu konzentrieren und stricken nebenbei geht leider auch nicht, denn mir tun die Handgelenke/Unterarme weh. Ich habe zu viel/zu schwer/zu oft gehoben/angepackt/getragen… manchmal auch (leichte) Möbel alleine verrückt…
Nicht schön, so an seine Grenzen zu stoßen. Irgendwie normal nach der Belastung, aber trotzdem nicht schön.
Ich habe meine Schlafstatt ins Wohnzimmer verlegt, damit ich die letzten Tage vor dem Umzug (noch 11 an der Zahl) immer noch einen Ort habe, wo es ein bisschen schön ist und ich nicht zwischen Kartons hausen muss.
Es soll für den Schlaf förderlich sein, wenn es rundrum (ein bisschen) aufgeräumt ist.
Insgesamt sehe ich das mit den Kisten packen aber doch ziemlich entspannt. Die Sachen hier zusammenzupacken dürfte der kleinere Teil sein gegenüber dem, was ich in meinem Elternhaus werde wegräumen müssen/dürfen, um Raum zu schaffen. Aber zwei Wohlfühlräume habe ich in den letzten Wochen schon hergerichtet.
Kommende Woche werde ich wieder nach Bad Belzig reisen, diesmal mit einigen erfreulichen Anliegen:
Am Montag habe ich einen Vorstellungstermin in der Musikschule, wo ich mich als Honorarkraft beworben haben (und in der ich früher selber 9 Jahre Klavierunterricht hatte) – inklusive Lehrprobe. Der Mailwechsel mit dem Leiter war sehr angenehm und ich sehe dem zuversichtlich entgegen.
Außerdem habe ich kurzfristig einen Termin beim Notar bekommen, dem Haus- und Hofnotar meiner Eltern. Beim Amtsgericht war kein Durchkommen am Telefon und ich muss mich ja um die Erbschaftsangelegenheiten kümmern. Die Sekretärin in Bad Belzig wusste auch gleich Bescheid. („Ja, ich habe die Anzeige gesehen… Dann kommen Sie mal vorbei… Und der Bruder war doch auch verstorben, da müssen Sie die Sterbeurkunde auch mitbringen!“)
Man kennt mich! Es ist wirklich wie nach Hause kommen. – Und da ich schon öfter gekramt habe ich den Schränken und Schubladen, weiß ich auch, wo die Urkunde ist…
Am Dienstag steht ein Termin bei der Versicherungsfrau auf dem Plan, die die Schwester von jemandem aus meiner ehemaligen Klasse ist…
… und abends bin ich in meiner ehemaligen Gemeinde in Bad Belzig, zu der der Beerdigungsredner gehört, der mich am Ende des Trauergesprächs dazu eingeladen hat.
Diesmal werde ich mit der Bahn reisen und selbige um 9 € reicher machen, weil ich vom Auto fahren einfach die Nase voll keine Kraft mehr habe.
(bis zu Ende angucken J )
Das dauert zwar viiiiiel länger, ist aber entspannter. Man kann lesen, Musik oder Podcasts hören, in die Landschaft gucken, nichts tun, genießen, relaxen, auf Bahnhöfen rumsitzen und lange Aufenthalte überbrücken, dabei Menschen beobachten…
Heute steht noch ein Abschied an, nämlich der vom Monte!
Monte Carlo Mohlsdorf ist eine Kneipe im Nachbardorf, die mich auch öfter in den letzten Monaten aufgefangen hat. Wenn mir manchmal die Decke auf den Kopf zu fallen drohte (und das tat sie besonders gern am Wochenende, wenn andere pärchenweise spazieren zu gehen pflegen), bin ich Rettung-suchender-weise nach Mohlsdorf geflüchtet und habe etwas zu Essen/zu Trinken und ein offenes Ohr gefunden. Danke Doreen!
Da gibt’s heute also eine Grillparty mit Life-Musik.
Und obwohl ich morgen mit Predigen dran bin und es nicht noch mal schaffe es mir nicht so wichtig ist, die Predigt ins Reine zu schreiben, werde ich mir das gönnen.
Ich wollte ja sowieso schon immer mal frei predigen lernen. J
Thema der morgigen Predigt ist übrigens:
„Liebe – der ganz andere Weg Gottes“ – herzliche Einladung in die Lebenszeichengemeinde. Um 10 Uhr geht’s los. Man kann schon eine halbe Stunde eher da sein für’n Kaffee oder Tee und ein Schwätzchen.
Am letzten Wochenende war die Beerdigung meines Vaters – Samstag die Trauerfeier und gestern habe ich im Elternhaus noch relaxt und bin erst später, nachdem die große Hitze vorbei war, wieder hierher zu meinen Miezen gekommen.
Inzwischen nenne ich diese meine alte/neue Heimat schon Zuhause.
Wir hatten ja das Kaffeetrinken nach der Beerdigung bei uns auf dem Grundstück gemacht und es war so schön. Die Tische waren mit weißen Tischdecken gedeckt, es sah fast wie bei einer Hochzeit aus.
In gewisser Weise war es das ja auch – meine Eltern haben sich jetzt im Himmel wieder. (Übrigens hätten sie heute ihren 58. Hochzeitstag.)
Vatis Grabstelle ist auch neben seiner Frau auf dem Friedhof.
Ich war in dem Modus, dass ich das Ganze wirklich entspannt genießen konnte. Ja, es war auch schmerzhaft. Das wäre ja sonst nicht normal.
Als Gastgeberin war ich ganz schön damit beschäftigt, liebe Menschen zu begrüßen und mich für die Anteilnahme zu bedanken, so dass ich gar nicht dazu kam, mir selber mal Kaffee und Kuchen vom Buffet zu holen. Meine Tochter sagte dann: Ich verordne dir jetzt mal ein Glas Wasser und eine Pause!
Und ich musste mich ja auch um vieles nicht kümmern!
Die Tischdecken und das benutzte Geschirr konnte ich, so wie es war, zurückgeben.
Beim Einladen der Bierzeltgarnituren habe ich keinen Finger krumm gemacht. (Beim Ausladen schon – denn da waren wir nur zu fünft!)
Als alle Gäste weg waren, habe ich in luftiger Höhe unterm Carport noch einen Strick befestigt und dort meinen Hängesitz aufgehängt. Da war ich froh, dass mich niemand dabei beobachtet hat. – Ja, 22 Jahre als Bergsteiger-Ehefrau sind nicht spurlos an mir vorübergegangen und eine gewisse Sicherheit im Umgang mit Höhe ist nicht zu verachten.
So konnte ich im wahrsten Sinne des Wortes abhängen.
Gestern habe ich noch Kirschen gepflückt als Wegzehrung, bevor sich die Stare darüber hermachen. Ich habe meinen Nichten und ihrer anderen Oma gesagt, dass sie sich auch welche holen dürfen.
Gestern spätabends bin ich wieder in Miezen-Stadt angekommen, die haben sich gefreut – natürlich.
Und heute bringt das Umzugsunternehmen die Kisten – wenn dass kein Timing ist!