Nach mehr als 6 Monaten Ruhe hier im Blog melde ich mich eeeendlich wieder. Manche haben mich sicher vermisst. Es liegen sehr turbulente Wochen und Monate hinter mir, und außer meinem Vornamen und der Handy-Nummer hat sich alles geändert!
Um es kurz zu machen: Ich bin vor 4 Wochen nach Nordrhein-Westfalen umgezogen. Der Liebe wegen. Ich habe diesen wundervollen Mann geheiratet und heiße jetzt Santonocito, denn mein Schatz ist Halb-Italiener.
Santonocito (…tschito gesprochen) bedeutet: kleine heilige Nacht…
Hier also ein bisschen italienisch für Anfänger: Santo (ist klar) heißt heilig noce (notsche gesprochen) ist die Nacht und nocito ist die Verkleinerungsform.
Es gibt ja schöne und weniger schöne Weihnachtslieder. Das ist sicher auch Geschmackssache. Einer mag mehr klassische Musik, der andere steht auf Pop, der nächste liebt Volksmusik über alles.
Diese Unterschiede kann ich inzwischen schätzen und auch – wenn es gewünscht ist – ein Programm mit Volksmusik gestalten. (allerdings nicht nur Volksmusik 😉)
Doch es gibt Weihnachtslieder, die mich richtig aufregen, weil sie einfach nicht wahr sind, z.B „Alle Jahre wieder“. Es stimmt einfach nicht, dass Jesus alle Jahre wieder auf diese Erde kommt. Er ist einmal auf diese Welt gekommen und das ist inzwischen über 2000 Jahre her!
Und wenn die Glocken allzu süß klingen, kann ich dem leider auch nichts abgewinnen!
Heute wurden die Uhren auf Normalzeit zurückgestellt. – Ja, die „Winterzeit“ ist wirklich die normale, auch wenn das manche 42 Jahre nach Einführung der umstrittenen Zeitumstellung nicht mehr wissen sollten. (Ich kenne noch das Leben davor.)
Ich habe es heute genossen. Eine Stunde länger schlafen konnte ich nicht wirklich, denn meine innere Uhr weckt mich immer zur gleichen Zeit. Auch sonst an Wochenenden.
Aber am Nachmittag, als ich nach Hause kam, war es schon fast dunkel. Eigentlich wollte ich noch kurz spazieren gehen, aber das „musste“ ich ja dann nicht mehr. Also habe ich die Katzen gefüttert und mir dann selbst was geköchelt und es mir für den Rest des Abends in meinem Wohnzimmer gemütlich gemacht.
Irgendwie finde ich diesen Rhythmus gesund, den die Natur uns vorgibt. Das abnehmende Jahr, draußen im Garten gibt es nicht mehr so viel zu tun, man wird auch irgendwie ein bisschen träger, möchte sich mehr ausruhen… und ich gönne mir das auch.
Ich bin froh, dass dieses Jahr langsam zu Ende geht. Es werden wieder bessere Zeiten kommen.
Eigentlich sollte man erwarten, dass nach 3 Monaten (und 2 Tagen) im neuen Heim die Kisten endlich ausgepackt sind, alles im Groben an Ort und Stelle und ein bisschen Ruhe und Ordnung eingekehrt ist.
Dem ist aber nicht so.
Sei es, dass es daran liegt, dass ich ziemlich nahtlos wieder angefangen habe zu arbeiten (und reichlich Überstunden machen muss), oder nebenbei den Nachlass meiner Eltern ordne bzw. eben nicht in ein leeres Haus eingezogen bin… manchmal fühle ich mich wie die Chaos-Queen und zuweilen nervt es auch, wenn man Dinge sucht, weil sie eben noch keinen festen Platz haben.
Bild von teksomolika auf Freepik – Nein, meine eigene Unordnung möchte ich euch nicht zeigen!
Seit gut zwei Monaten lebe ich nun schon wieder in meiner neuen/alten Heimat im Land Brandenburg und bin noch auf der Suche, zu welcher Gemeinde ich dazugehören möchte. Sicher, es gibt nicht die perfekte Gemeinde – und spätestens, wenn ich dabei wäre, wäre sie es nicht mehr. 🙂 So bin ich noch in der Such-und-Findungs-Phase.
In der vorigen Woche habe ich mal recherchiert, wo hier in der Nähe eine FEG ist und dabei zwei davon in Potsdam entdeckt. Eine ist „in Gründung“ und heißt mittendrin, das fand ich schon mal sehr ansprechend. Normalerweise treffen sie sich zum Gottesdienst im Kabarett Obelisk, aber für den gestrigen Sonntag war zu Hausgottesdiensten eingeladen worden.
Man sollte sich per e-mail anmelden. Drei Adressen standen zur Auswahl und auch eine Telefonnummer. Dort rief ich an und fragte den freundlichen Menschen, welche Familie er mir denn empfehlen würde, denn „ich wäre ja der Generation meiner Tochter sehr verbunden“ (ich nahm an, dass eine Gründungsarbeit meist von jüngeren Menschen betrieben wird), wollte mich aber nicht vollkommen fehl am Platz fühlen.
Er schlug mir eine Familie in Potsdam Babelsberg vor, ich meldete mich an, prompt kam die Bestätigung und so gab ich gestern die Adresse in google maps ein und der kleine Blaue brachte mich dorthin.
Zuerst war ich überrascht: Im Wohnzimmer waren über die Hälfte der Leute schwarzer Hautfarbe! Nicht unangenehm überrascht, aber eben überrascht. Margaret und ihre Familie kommt aus Nigeria, eine junge (weiße) Frau studiert in Potsdam Kommunikationsdesigns. Das andere Ehepaar, das noch da war, war zu Gast in Deutschland, sie stammte aus der Schweiz, er aus Hongkong. Die erste an mich gerichtete Frage war, ob ich englisch spreche…
Es sind 5-einhalb Wochen vergangen seit meinem letzten Eintrag, und das war nicht der Plan. Ich wollte euch doch eigentlich wöchentlich auf dem Laufenden halten. Aber es kam anders – wie so manchmal!
Am 9. August war mein erster Arbeitstag bei Future Care; ganz stolz bin ich in mein kiwi-grünes Arbeits-Polo-Shirt geschlüpft.
Dass sie mich für voll genommen haben und auch voll eingeplant haben, fand ich ganz gut. Mit dem Dienstfahrzeug durch Brandenburg zu kurven, war irgendwie richtig erhebend. Ich wurde halt ins kalte Wasser geschmissen und hatte gleich das erste Wochenende Touri-Dienst (das bedeutet, 3-mal am Tag im Einsatz zu sein, um medizinische Verordnungen auszuführen und dazwischen immer in ein paar Stunden frei zu haben). Der Tag ist sozusagen verplant, aber inzwischen habe ich schon soviel Routine, dass ich letzten Sonntag zwischendurch sogar am Vormittag im Gottesdienst und nachmittags im Freibad war.
Am Ende waren es 11 Tage, die ich gleich mal am Stück arbeiten musste und das war schon ziemlich herausfordernd. Wenn man so viele Dinge das erste Mal tut und wegen (fast) allem jemanden fragen must, kostet das ja doch viel Zeit und (Denk-)Energie. So war ich danach ziemlich „durch“.
Ich habe mich mit kleinen Fluchten und Mini-Urlauben über Wasser gehalten, das „Bad-Belzig-Journal“ und die „BRAWO“ (Brandenburger Wochenzeitung) durchgeblättert und schöne Events geplant und durchgeführt.
Da war z.B. der „Belziger Kunstbummel“ am 20. August oder ein paar Stunden in der Steintherme, die ich mir am 23. August gegönnt habe.
Da war ich total begeistert. Es ist da richtig schön drin. Es gibt einen Licht-Klang-Raum, wo der Salzgehalt des Wassers 4,5% beträgt und man sich so richtig vom Wasser tragen lassen und ein Stück Schwerelosigkeit genießen kann. Ich habe gedacht: „Andere fahren hierher zur Reha oder in den Urlaub – und ich wohne hier – danke, Gott!“ – Man müsste es öfter machen und das werde ich auch. Eine meiner Freundinnen geht mit noch ein paar Frauen öfter dahin und ich habe sie gebeten, mich anzurufen, wenn sie es wieder planen.
Ja, so ist hier im Blog eine Lücke entstanden. Das 12er-Foto fehlt (obwohl ich es aufgenommen habe) und auch einige andere Dinge in real life sind noch nicht so, wie ich sie gern hätte.
Es sind immer noch nicht alle Kisten ausgepackt. Es sind immer noch nicht alle Dinge, die ich regelmäßig brauche, an einem Platz, wo ich sie wiederfinde, und ständig Sachen suchen zu müssen, nervt unheimlich. Es sind immer noch nicht alle Papiere von der „abzuheften“-Ablage da, wo sie hingehören.
Es fällt mir schwer, das so hinzunehmen und ich muss schauen, wie ich die Prioritäten setze.
So ist es mir bei allem wichtig, zu leben – also mir Erlebnisse zu schaffen. Denn ich möchte nicht, dass sie Zeit einfach nur so dahinfliegt. Schließlich sind am Ende gute Erinnerungen das, was bleibt und nicht, ob die Wohnung immer geputzt war.
Ich habe das Radfahren und Schwimmen (wieder neu) entdeckt, freue mich, dass ich dafür wieder Zeit und auch Kondition habe. – Wenn ich zurück denke an Anfang März, wo gar nichts ging, nachdem meine Mama gegangen war, wo eine geplante Wanderung beim Italiener mit nem Cappuccino endete und ich dann mit dem Bus wieder nach Hause gefahren bin…
Vorgestern habe ich am Ende meiner Mittagspause den Entschluss gefasst: Heute machst du ne größere Radtour. Ich habe da so ne App…
(klicke auf’s Bild)
Mit der habe ich die Strecke geplant und dann ging’s los. Unterwegs immer wieder geschaut, ob ich richtig bin, Zwischenstopps eingelegt. Überhaupt würde ich das Ganze eher als Rad-Wanderung bezeichnen, wobei die Betonung auf Wanderung liegt: viele Pausen zum Fotografieren, Staunen, Baden, Eis essen, Sightseeing. Dass man dabei mindestens die doppelte Zeit braucht, ist okay und wird von Anfang an eingeplant.