Haltestelle

Eine Haltestelle ist eine Stelle, wo man anhält. Das gibt die Wortbedeutung her.

Noch mehr Worte fallen mir zu dieser Familie ein:

  • anhalten
  • durchhalten
  • innehalten
  • erhalten
  • mithalten
  • aufhalten
  • einhalten
  • abhalten
  • verhalten
  • enthalten

Okay, ich höre erst mal auf.

Haltestellen braucht man im Alltag und im Leben. Niemand kann auf Dauerbetrieb laufen.

In den vergangenen Monaten habe ich gelernt, Mini-Auszeiten einzubauen, um nicht auszubrennen.

Ich habe gelernt, Bauampeln als willkommenen Haltepunkt zu nutzen und kurz abzuschalten (auch den Auto-Motor).

Weiterlesen

Ruhe halten

Zugegeben, es fällt mir nicht leicht: Meine körperlichen Reserven sind nach fast vier Monaten Marathon-Sprint-Kombination fast aufgebraucht und ich merke, dass ich mit meinen Kräften haushalten muss.

So gegen 16/17 Uhr fällt der Hammer und dann GEHT NICHTS MEHR! Dann muss ich mich hinlegen und ein Nickerchen machen. Manchmal kann ich danach noch mal loslegen.

Wenn ich nicht schlafe, dann höre ich am liebsten irgendwas Interessantes: ein Interview, einen Podcast, einen Vortrag auf YouTube o.ä. oder ich telefoniere mit lieben Menschen.

Zum Lesen fehlt mir die Kondition, mich zu konzentrieren und stricken nebenbei geht leider auch nicht, denn mir tun die Handgelenke/Unterarme weh. Ich habe zu viel/zu schwer/zu oft gehoben/angepackt/getragen… manchmal auch (leichte) Möbel alleine verrückt…

Nicht schön, so an seine Grenzen zu stoßen. Irgendwie normal nach der Belastung, aber trotzdem nicht schön.

Ich habe meine Schlafstatt ins Wohnzimmer verlegt, damit ich die letzten Tage vor dem Umzug (noch 11 an der Zahl) immer noch einen Ort habe, wo es ein bisschen schön ist und ich nicht zwischen Kartons hausen muss.

Es soll für den Schlaf förderlich sein, wenn es rundrum (ein bisschen) aufgeräumt ist.

Insgesamt sehe ich das mit den Kisten packen aber doch ziemlich entspannt. Die Sachen hier zusammenzupacken dürfte der kleinere Teil sein gegenüber dem, was ich in meinem Elternhaus werde wegräumen müssen/dürfen, um Raum zu schaffen. Aber zwei Wohlfühlräume habe ich in den letzten Wochen schon hergerichtet.

Kommende Woche werde ich wieder nach Bad Belzig reisen, diesmal mit einigen erfreulichen Anliegen:

Am Montag habe ich einen Vorstellungstermin in der Musikschule, wo ich mich als Honorarkraft beworben haben (und in der ich früher selber 9 Jahre Klavierunterricht hatte) – inklusive Lehrprobe. Der Mailwechsel mit dem Leiter war sehr angenehm und ich sehe dem zuversichtlich entgegen.

Außerdem habe ich kurzfristig einen Termin beim Notar bekommen, dem Haus- und Hofnotar meiner Eltern. Beim Amtsgericht war kein Durchkommen am Telefon und ich muss mich ja um die Erbschaftsangelegenheiten kümmern. Die Sekretärin in Bad Belzig wusste auch gleich Bescheid. („Ja, ich habe die Anzeige gesehen… Dann kommen Sie mal vorbei… Und der Bruder war doch auch verstorben, da müssen Sie die Sterbeurkunde auch mitbringen!“)

Man kennt mich! Es ist wirklich wie nach Hause kommen. – Und da ich schon öfter gekramt habe ich den Schränken und Schubladen, weiß ich auch, wo die Urkunde ist…

Am Dienstag steht ein Termin bei der Versicherungsfrau auf dem Plan, die die Schwester von jemandem aus meiner ehemaligen Klasse ist…

… und abends bin ich in meiner ehemaligen Gemeinde in Bad Belzig, zu der der Beerdigungsredner gehört, der mich am Ende des Trauergesprächs dazu eingeladen hat.

Diesmal werde ich mit der Bahn reisen und selbige um 9 € reicher machen, weil ich vom Auto fahren einfach die Nase voll keine Kraft mehr habe.

(bis zu Ende angucken J )

Das dauert zwar viiiiiel länger, ist aber entspannter. Man kann lesen, Musik oder Podcasts hören, in die Landschaft gucken, nichts tun, genießen, relaxen, auf Bahnhöfen rumsitzen und lange Aufenthalte überbrücken, dabei Menschen beobachten…

Heute steht noch ein Abschied an, nämlich der vom Monte!

Monte Carlo Mohlsdorf ist eine Kneipe im Nachbardorf, die mich auch öfter in den letzten Monaten aufgefangen hat. Wenn mir manchmal die Decke auf den Kopf zu fallen drohte (und das tat sie besonders gern am Wochenende, wenn andere pärchenweise spazieren zu gehen pflegen), bin ich Rettung-suchender-weise nach Mohlsdorf geflüchtet und habe etwas zu Essen/zu Trinken und ein offenes Ohr gefunden. Danke Doreen!

Da gibt’s heute also eine Grillparty mit Life-Musik.

Und obwohl ich morgen mit Predigen dran bin und es nicht noch mal schaffe es mir nicht so wichtig ist, die Predigt ins Reine zu schreiben, werde ich mir das gönnen.

Ich wollte ja sowieso schon immer mal frei predigen lernen. J

Thema der morgigen Predigt ist übrigens:

„Liebe – der ganz andere Weg Gottes“ – herzliche Einladung in die Lebenszeichengemeinde. Um 10 Uhr geht’s los. Man kann schon eine halbe Stunde eher da sein für’n Kaffee oder Tee und ein Schwätzchen.

Spaßverderber

Nein, ich mache das nicht absichtlich. Aber manchmal verderbe ich mir selber den Spaß.

Weil:

  • Die Couch einfach anziehender ist
  • Ich mich noch einmal aufraffen müsste
  • Ich das Handy nicht aus der Hand legen kann
  • Social Media anscheinend spannender ist

Dabei warten da draußen so viele schöne Sachen, die man machen könnte:

  • Schwimmen im Waldteich
  • Ein Fotospaziergang
  • Freunde treffen
  • Ein Stadtbummel

Erinnerungen und Erlebnisse kann man sich schaffen. Aber sie entstehen nicht beim Extrem-Couching. Was bleibt am Ende des Tages, des Jahres, des Lebens? Womit ist mein Buch der Erinnerungen gefüllt?

Ich will Momentesammler werden.  Ich möchte aufmerksam sein für die kleinen Dinge, die das Leben bereit hält. Möchte in vollen Zügen genießen.

Ich habe einen Oldie gefunden von Arno und Andreas, der ganz gut ausdrückt, was passiert, wenn man sich nicht aufmacht.

Es könnte ja sein, dass es sogar Spaß macht, wenn ich mich zum Sport aufraffe oder wenn meine Wohnung wieder blitzblank ist und strahlt. Diesen Spaß will ich mir nicht länger verderben.

In diesem Sinne hin  wünsche ich euch einen schönen Sonntag! Werdet Momentesammler!

Urlaub

Meine ursprünglichen Urlaubspläne sind dieses Jahr Corona zum Opfer gefallen. Im April wollte ich nach Kreta fliegen zu einer Tanzwoche und im Juli wollte ich an der Zeltstadt teilnehmen. Beides ist ausgefallen.

Als Alternative habe ich mich zu einer Freizeit von Team.F an der Ostsee angemeldet, aber die ist erst im September.

Nun liegen sechs Wochen vor mir, das heißt erstmal sind noch zwei Wochen Schule bis zum Ferienbeginn. Die Zeit, in der ich nicht unterrichte, ist immer ein bisschen herausfordernd. Da muss ich selbst meinen Tag strukturieren und habe dann gleich mal zu gar nichts Lust.

Das einzige Event ist im Moment eine halbe Woche bei meinen Eltern und dann noch eine halbe Woche mit meinen Nichten bei mir. Letzteres ist Girlscamp sozusagen, denn sie sind beide im Teeniealter! 😁

Heute Nachmittag habe ich noch mal eine Radtour zum Elferteich gemacht und bin dort schnell ins Wasser gesprungen. Anschließend habe ich auf meiner neuen Picknickdecke gechillt und ein neues Buch angefangen zu lesen:

Wie der Untertitel schon sagt, beschreibt es vier Frauen auf einer Glaubensreise. Es ist der erste von vier Bänden, die ich mir alle von einer Freundin ausgeliehen habe.

Beim Lesen kam mir der Gedanke: Es könnte doch sein, dass Gott mich auch mit auf eine Reise nehmen möchte in den Ferien! Dass ich nicht keinen, sondern sechs Wochen Urlaub habe! Dieser Gedanke gefällt mir. Und hilft mir sicherlich, die Zeit bewusst zu gestalten.

Jetzt sitze ich gerade an meinem Schreibtisch und habe es so richtig schön:

Urlaub eben

Wie und wo habt ihr dieses Jahr Urlaub geplant? Fahrt ihr weg? Habt ihr Ideen für Urlaub zu Hause?

Ringlein, Ringlein

22 Jahre lang habe ich meinen Ehering getragen. Dann ging unsere Ehe leider gegen den Baum und ich fand mich im unfreiwilligen Single-Sein wieder.

Ich habe den Ring abgelegt und gedacht: Nun ist Platz für Neues. Aber es kam nichts Neues. Ich fühlte mich wie in einer Warteschleife, irgendwie nicht richtig, unvollständig. Ich schaute immer wieder zurück in die Vergangenheit, betrauerte unsere Ehe, konnte mich nicht mit dem Status Quo abfinden. „Geschieden“ – das klang für mich ganz furchtbar.

20200518_205501

Vor kurzem habe ich mir einen neuen Ring gekauft.

Dieser erinnert mich daran, dass ich nicht mehr mit meinem derzeitigen Familienstand hadern will, sondern ihn annehmen und genießen.

Mich in Zufriedenheit und Dankbarkeit üben und jeden Tag feiern, soweit möglich.

Eine gescheiterte Ehe war nicht der Plan – aber Gottes Navi berechnet den Weg neu!

Cool down

Ich habe einen Quirl im Kopf…

Meine Gedanken fahren Karussell. Dabei fing der Tag doch ganz gemütlich an. Ich habe weiter Mund-Nase-Masken genäht (Atemschutzmasken darf ich ja nicht mehr sagen), hab sie dann doch in meinen Shop gestellt, für eine liebe Bekannte, die sehr ängstlich ist, Medikamente aus der Apotheke geholt, Mittagspause gemacht.

Am Nachmittag habe ich noch mal eine Nähsession eingelegt, bis der Kater am Rad drehte und anfing, in die Gardinen zu klettern. Das heißt auf gut katerisch:

AUFMERKSAMKEIT!!!

Aha, also Feierabend! Obwohl ich noch nicht fertig war mit dem, was ich mir vorgenommen hatte. Aber wird man überhaupt jemals fertig. Gut, dass mein Kater mir sagt, wann mal eine Pause dran ist oder es Zeit ist aufzuhören. (Vielleicht hast du Kinder, die dir das sehr deutlich zu verstehen geben.)

[vimeo 401691957 w=640 h=640]

Heutzutage gibt es sowas wie Feierabend ja kaum noch. Aber in diesen Tagen, die uns zur Langsamkeit zwingen, kann man das wieder üben: den Tag ausklingen lassen, abtouren, runterkommen, cool down…

Ich möchte euch heute mal paar Dinge erzählen, die mir dabei helfen.

1.) Aufräumen – unbeliebt, aber hilfreich

20200328_174015

Das ist echt nicht so mein Ding und ich muss mich dazu überwinden. Aber wenn ich äußere Ordnung herstelle, kriege ich auch Klarheit im Kopf und es ist ja auch sehr schön, wenn man am nächsten Morgen von einem ordentlichen Zimmer angestrahlt wird.

2.) Bequeme Sachen anziehen

Ach, du bist schon den ganzen Tag im Schlabberlook rumgelaufen – dann kannst du diesen Punkt jetzt überspringen.
(hier habe ich leider kein Foto – aus Gründen?)

3.) ein leckeres Abendessen anrichten und verzehren

20200328_180335

Ja, auch wenn du allein bist. Das bist du dir wert!

4.) Die Sonne begibt sich auch schon zur Ruhe.

20200328_182329

Morgen wird sie eine Stunde später untergehen, weil heute Nacht wieder der Zeitdieb – genannt Uhrenumstellung – unterwegs ist. Ich habe bis jetzt noch gar keine Uhr umgestellt, habe ich sonst immer schon am Vorabend gemacht. Ist ja auch egal, wenn man sowieso nirgendwo hin muss.

5.) Ich erzähle meinem Klavier, wie der Tag war. Das hilft mir sehr, um die Drehzahl zu verringern.

[soundcloud url=“https://api.soundcloud.com/tracks/785497897″ params=“color=#ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false&show_teaser=true&visual=true“ width=“100%“ height=“500″ iframe=“true“ /]

(klick auf den Play-Button]

6.) eine Tasse Tee, mein Journal, Strickzeug – was auch immer

Am besten offline gehen, aber daran arbeite ich noch. 

7.) bloggen

Das Ergebnis davon hast du gerade gelesen. Danke für die Aufmerksamkeit!

Vielleicht mögt ihr ja in die Kommentare schreiben, was euch hilft, um abends zur Ruhe zu kommen.

Anmerkung: Nicht dass mir das immer gelingt, aber immer öfter. Ich bin auf dem Weg.

Der besondere Geburtstag

Was tut man normalerweise zum Geburtstag?

Man lädt Gäste ein zu Kaffee und Kuchen, macht eine tolle Party mit netten Freunden, man beglückwünscht sich, umarmt sich, feiert gemeinsam.

Was davon macht man in Corona-Zeiten?

Man kann keine Gäste einladen, sich nicht umarmen, nicht gemeinsam feiern.

Aber:

Ach, ich erzähle euch einfach mal, wie mein Geburtstag heute abgelaufen ist. 🙂

20200326_055849

6:00 Uhr – Ich bin fröhlich aufgestanden. Es ist ja jetzt schon hell draußen, da brauche ich keinen Wecker. Also – ran ans Vergnügen! 🙂 Geschenke auspacken, Karten lesen, alles schön langsam nacheinander, denn die größte Freude ist die Vorfreude.

20200326_062126

So viele schöne Sachen. Und das ist erst der Anfang. Im Laufe des Tages werden noch mehr dazu kommen. Von dem Sanddorntee brühe ich mir gleich mal eine Kanne und nehme die mit zu meiner „Stillen Zeit“: Zeit mit Papa Gott, Jesus und meinem Kater, da sind wir doch schon zu viert (von wegen, ich bin allein!). Der Kater schnurrt auf meinem Schoß, knapp 3 Kilo Liebe.

7:00 Uhr – Ich mache flotte Musik an und ein bisschen Sport. In diesen Tagen merke ich, dass mir Disziplin (in Maßen) gut tut und mir Struktur gibt. Und ich merke (bzw. mein Rücken sagt es mir), dass ihm die Sportstunde im Leichtathletikverein fehlt.

Wow, das fühlt sich doch schon richtig gut an. Jetzt geht’s ins Bad und dann gibt’s Frühstück. Dann möchte ich Unterricht vorbereiten, zwischendurch klingelt immer mal das Telefon und ich nehme liebe Gratulationsanrufe entgegen. Und es kommen viele Whatsapp-Nachrichten rein.

9:30 Uhr – Fernunterricht mit Zoom – hat gut geklappt und Spaß gemacht

Was ich sonst noch so am Vormittag gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls will ich mich ans Mittag kochen machen – hab nämlich Hunger – da klingelt es an der Tür. Eine liebe Freundin ist da und fragt, ob ich mit ihr spazieren gehen möchte, wir hätten uns lange nicht gesehen. Das ist ja nett, denke ich, dann habe ich ja doch einen Gast zum Geburtstag. Ich disponiere schnell um, packe ein schlichtes Picknick zusammen (ganz schlicht). Das haben wir dann auf einer Bank in der Sonne mit ausreichendem Sicherheitsabstand voneinander verzehrt.

20200326_123611

13:30 Uhr – Ich bin wieder zu Hause und leere meinen Briefkasten.

20200326_140348

Noch mal ein Schwung Karten!! Wow! – Und auch hier gilt: schön langsam eine nach der anderen lesen!

Dann mach ich ein kleines Nickerchen, von dem mich wieder ein Klingeln an der Tür hochschreckt:

20200326_143940

Die Post ist da!

Bei dem oberen Paket musste ich erst mal raten, von wem es ist. Das Rätsel löste sich, als ich die inliegende Karte finde. Eine Freundin hat mir ein Paket mit frischem Obst gesendet. Eine sehr schöne Idee. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt.

Jetzt mache ich einen kleinen Sprung:

17:22 Uhr – Ich habe endlich den Rest der Weihnachtsdeko entfernt und meine Glückwunschkarten katersicher aufgehängt.

[vimeo 401098621 w=640 h=640]