zur Ruhe kommen

Eigentlich sollte man erwarten, dass nach 3 Monaten (und 2 Tagen) im neuen Heim die Kisten endlich ausgepackt sind, alles im Groben an Ort und Stelle und ein bisschen Ruhe und Ordnung eingekehrt ist.

Dem ist aber nicht so.

Sei es, dass es daran liegt, dass ich ziemlich nahtlos wieder angefangen habe zu arbeiten (und reichlich Überstunden machen muss), oder nebenbei den Nachlass meiner Eltern ordne bzw. eben nicht in ein leeres Haus eingezogen bin… manchmal fühle ich mich wie die Chaos-Queen und zuweilen nervt es auch, wenn man Dinge sucht, weil sie eben noch keinen festen Platz haben.

Bild von teksomolika auf Freepik – Nein, meine eigene Unordnung möchte ich euch nicht zeigen!
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International

Seit gut zwei Monaten lebe ich nun schon wieder in meiner neuen/alten Heimat im Land Brandenburg und bin noch auf der Suche, zu welcher Gemeinde ich dazugehören möchte. Sicher, es gibt nicht die perfekte Gemeinde – und spätestens, wenn ich dabei wäre, wäre sie es nicht mehr. 🙂 So bin ich noch in der Such-und-Findungs-Phase.

In der vorigen Woche habe ich mal recherchiert, wo hier in der Nähe eine FEG ist und dabei zwei davon in Potsdam entdeckt. Eine ist „in Gründung“ und heißt mittendrin, das fand ich schon mal sehr ansprechend. Normalerweise treffen sie sich zum Gottesdienst im Kabarett Obelisk, aber für den gestrigen Sonntag war zu Hausgottesdiensten eingeladen worden.

Man sollte sich per e-mail anmelden. Drei Adressen standen zur Auswahl und auch eine Telefonnummer. Dort rief ich an und fragte den freundlichen Menschen, welche Familie er mir denn empfehlen würde, denn „ich wäre ja der Generation meiner Tochter sehr verbunden“ (ich nahm an, dass eine Gründungsarbeit meist von jüngeren Menschen betrieben wird), wollte mich aber nicht vollkommen fehl am Platz fühlen.

Er schlug mir eine Familie in Potsdam Babelsberg vor, ich meldete mich an, prompt kam die Bestätigung und so gab ich gestern die Adresse in google maps ein und der kleine Blaue brachte mich dorthin.


Zuerst war ich überrascht: Im Wohnzimmer waren über die Hälfte der Leute schwarzer Hautfarbe! Nicht unangenehm überrascht, aber eben überrascht. Margaret und ihre Familie kommt aus Nigeria, eine junge (weiße) Frau studiert in Potsdam Kommunikationsdesigns. Das andere Ehepaar, das noch da war, war zu Gast in Deutschland, sie stammte aus der Schweiz, er aus Hongkong. Die erste an mich gerichtete Frage war, ob ich englisch spreche…

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12-tel Blick im Juli 2022

Bevor ich meinen wöchentlichen Blogbeitrag schreibe (irgendwie hat sich der wöchentliche Turnus für Beiträge als machbar erwiesen und ihr seid vielleicht schon gespannt darauf), möchte ich noch die 12-er Fotostrecke einschieben.

Jeden Monat um den 12. herum mache ich ein Foto von derselben Stelle.

In der vergangenen Woche war der 12. und zwischen dem ersten (Katzen) und zweiten (Möbel) Umzugsteil habe ich einen Spaziergang durchs Dorf gemacht und mir ein neues Motiv für die 12-er Serie gesucht.

Es sind wieder Bäume, diesmal eine Gruppe am Rand des Sportplatzes. Nächstes Mal gehe ich noch etwas näher ran und gucke, was es für Bäume sind. Vielleicht kann es ja jemand schon aus der Entfernung erkennen.

Die gesamten Bilder der Serie sind in der Kategorie 12-tel Blick 2022 zu finden. Aber da waren ja bis Juni die aus Greiz drin. Ich fange jetzt trotzdem keine neue Kategorie an, sonst wird es zu unübersichtlich.

Allen einen schönen Sonntag!

Mein zweiter in der neuen/alten Heimat!

synchron

Zuerst mal, da einige ja vielleicht interessiert sind, wie denn mein Vorstellungstermin an der Musikschule ausgefallen ist:

Nein, ich habe die Stelle nicht bekommen!

Ich bin zwar nicht durch die Lehrprobe durchgefallen, aber er – der Leiter der Musikschule – hat im Moment keine freien Stellen und er darf auch nur einen bestimmen Prozentsatz mit nicht qualifizierten Lehrkräften besetzen. Und ein Musikschulstudium kann ich ja leider nicht vorweisen.

Aber er hat sich meine Telefonnummer aufgeschrieben und sollte sich die Situation ändern, würde er auf mich zukommen.

Witzig war es bei der Versicherungsvertreterin, da hatte ich eine Schüssel Kirschen aus dem elterlichen Garten dabei… Mit der war also gut Kirschen essen 🙂

Normalerweise hätten wir mit der Versicherungssache in einer halben Stunde fertig sein können, aber ich war erst nach einer Stunde wieder draußen, weil wir so viel gequatscht haben. Sie ist die Schwester eines ehemaligen Klassenkameraden.

Nun bin ich also hier an der Packfront.

60 Kisten hat das Umzugsunternehmen geliefert. Ich muss sie auch nicht zurückgeben. So kann ich mir dann mit dem Auspacken Zeit lassen.

Vielleicht werde ich auch nicht alle brauchen. Das ist evtl. günstig, denn ich muss ja auch einiges auslagern, z.B. Muttis Bücher, die ich gerade nicht brauche. Ich will die aber auch nicht alle wegwerfen…. Dann habe ich noch was zu tun, wenn ich mit 90 im Schaukelstuhl sitze…

Gestern hatte ich mal einen Durchhänger. Ich war noch nicht so weit vorangekommen, wie erhofft. Am Donnerstag hatte mich eine tatkräftige Freundin unterstützt und wir hatten den Viertürer aus dem Schlafzimmer ausgeräumt und zerlegt und die Teile in den Keller gebracht, wo sie auf den Sperrmüll warten.

(Für alle, denen der Schrank leid tut: Er ist nur teilmassiv und hat schon einen Umzug überlebt. Ich hätte ihn nicht noch einmal ab- und aufbauen wollen.)

Gestern hat’s mich also erwischt: Keine Lust mehr, noch so ein Berg vor mir, immer allein! – Ich weiß, man verallgemeinert dann schnell und vergisst, dass man ja gerade Hilfe bekommen hat.

Ich war zwar zeitig aufstanden – dafür sorgt Mister Gilbert, aber mir fehlte einfach der Antrieb. Also tat ich das, was ich gelernt hatte, was in solchen Fällen zu tun ist: Luft, Licht und Bewegung sollen helfen. – Also: raus! – Aber es war eine reine Kopfentscheidung, zu deren Durchführung ich mich wirklich zwingen musste!

Und einmal mehr wurde ich draußen mit Schönheit verwöhnt. In der freien Natur habe ich gebetet, geweint, mit Gott geschimpft… es hörte ja niemand – kein Mensch zumindest.

Dann hatte doch noch eine Freundin Zeit zum Telefonieren und für den Rest der Strecke habe ich mir Musik auf die Ohren gegeben und kam runderneuert und mit Tatendrang wieder zu Hause an.

Doch bevor ich mit Kisten packen weitergemacht habe, habe ich mir Zeit genommen für mein Tagebuch/Scrapbook. – Ihr wisst schon, wenn ich das eine Weile nicht gemacht habe, fühle ich mich nicht mehr vollständig. Das ist, als würde ich asynchron laufen. Außen und innen passen dann nicht richtig zusammen. Meine Seele braucht Zeit zum Nachkommen. Deswegen bin ich auch so dankbar, dass ich ein absoluter Morgenmensch bin.

Hab mich also wieder synchronisiert.

Heute ist mein Abschiedsgottesdienst auf der Ida-Höhe.

Ich habe mir einen Draußen-Gottesdienst (mit Picknick) an dieser Stelle gewünscht, weil wir hier Karfreitag 2020 im ersten Lockdown, als fast nichts erlaubt war, einen Staffelspaziergang mit der Gemeinde gemacht hatten. Wir haben die Leute in kleinen Gruppen in 30-minütigem Abstand losgeschickt, es gab verschiedene Stationen und auf der Höhe war (corona-konformes) Abendmahl vorbereitet.

Karfreitag 2020

Vorhin (-> Morgenmensch) habe ich schnell noch ein paar Käsestangen vorbereitet. Die sind sehr beliebt.

Schönheit – heilsam und kostenlos

Auch der folgende Text ist noch einer von denen, die ich für das Kulturprogramm zur Jahrestagung des BPE geschrieben habe.

Es gibt Zeiten, da genießt man sie besonders – die Schönheit. Z.B. im Urlaub. Manche fahren lieber in die Berge, andere ans Meer. Manche lieben Städtetouren, andere suchen in der Wildnis den Ausgleich.

In solchen Zeiten ist man besonders empfänglich für andere Eindrücke, man ist aufmerksamer und nimmt vieles intensiver wahr.

Und dann sagt man oft: Ist das schön!

Und wenn man dann wieder zu Hause ist, denkt man: Der Urlaub hätte noch länger sein müssen. Jetzt geht die Alltagsmühle wieder los – und oft ist von dem Erholungseffekt schon bald nicht mehr viel zu merken.

Trotzdem denke ich, dass es auch kleine Urlaube gibt, kleine Fluchten mitten im Alltag. Ich suche sie öfter, nehme mir die Zeit dafür. Mache mich nochmal auf die Socken oder schwinge mich aufs Radl, um meine Lieblingsplätze aufzusuchen.

Ich bin hungrig nach Schönheit. Ich brauche sie als Seelennahrung. Ich denke, wir alle brauchen das. Schönheit tut gut, Schönheit heilt.

Schönheit ist an unterschiedlichen Plätzen oder Dingen zu finden: in der Natur, in der Kultur – Musik, Malerei, Tanz, Grafik, Plastik, Theater… (hab ich noch was vergessen? – Bestimmt! – Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)

Schönheit ist in der Kreativität – im Schaffen von neuen, schönen Dingen.

Und dabei ist Schönheit meist kostenlos oder kostet nicht viel. Es kostet etwas, sie zu sehen, nämlich Zeit und Aufmerksamkeit.

Aber wir können es uns nicht leisten, darauf zu verzichten, sonst stehen wir in der Gefahr, die Löcher in unserer Seele mit anderen Dingen zu stopfen, die uns nicht gut tun. – Süchte sind ungestillte Sehnsüchte.

Und Schönheit ist zweckfrei. Sie hat keinen ökonomischen Nutzen. Es würde zur Not auch ohne sie gehen – fragt sich nur wie. Sie ist ein Geschenk, das wir dankbar in Empfang nehmen dürfen.

Schönheit in allen Dingen zu suchen und zu finden, hilft auch, schwierige Zeiten zu überstehen. Da können auch gute Rituale eine Hilfe sein, z.B. die Tasse Tee am Nachmittag oder eine Serie, die ich gerne schaue und bei der mir das Herz aufgeht.

Und so ist Schönheit heilsam. Für die Seele und damit auch oft für den Körper.

Wie gesagt, ich fange Schönheit oft mit der Kamera ein… und untermale das Ganze dann gern mit Musik.

Und wer das Video bis zum Ende schaut, hört auch den kleinen Ausrutscher 🙂 *Echtheitszertifikat für handmade*

(Ich weiß schon, ihr habt jetzt alle gleich bis zum Ende vorgespult, oder?) 🙂 Erwischt!

12-tel Blick im Oktober 2021

Jeden Monat um den 12. herum mache ich ein Foto von dem gleichen Platz: ein Wiesengrund, in dem eine Gruppe Weiden stehen.

„Meine“ 🙂 Weiden haben sich anscheinend nicht groß verändert, nur das Gras ist nach dem Mähen wunderschön grün nachgewachsen.

Hier war es noch ein ruhiger Herbstmorgen und gut, dass ich meinen Fotospaziergang schon früh gemacht hatte, denn später hat es scheußlich geregnet – und ich hatte keinen Schirm dabei.

Erst am Nachmittag konnte ich von meinem Fenster aus noch mal einen Sonnenblick erhaschen:

Alle Bilder der 12-tel Reihe könnt ihr hier sehen: [klick]

12-tel Blick im Februar 2021

Jeden Monat um den 12. herum mache ich ein Foto von dem gleichen Platz: ein Wiesengrund, in dem eine Gruppe Weiden stehen.

Hier das Februar-Foto:

Es scheint, es wäre weniger Schnee als im Januar – jedenfalls liegt auf den Zweigen der Weiden nicht so viel. Aber ich musste heute kräftig durch unregelmäßig fest getretenen Schnee stapfen und habe für meine Runde viel länger gebraucht.

Aber Winter mit Schnee ist natürlich viel schöner!!

Hier zeige ich euch noch ein paar mehr Bilder von meinem heutigen Spaziergang:

Hier gibt es alle Bilder der Reihe 12-tel Blick zu sehen: [klick]