Immunität – Schutz und Abwehr zugleich

Ich habe es geschafft!

14 Tage Quarantäne liegen hinter mir und seit Mittwoch bin ich wieder auf freiem Fuß.

Gleich am nächsten Morgen um sieben lockte mich die Sonne aus dem Haus, ich schnürte meine Schuhe und dachte: „Nüscht wie raus“.

Und es war einfach wunderschön.

Schon am Montag, als ich zum Nachtesten (meine Autokorrektur hatte aus diesem Wort immer „Nacht-essen“ gemacht – ja, mein Handy ist manchmal kreativ 🙂 ), also zum Nachtesten in die Stadt gefahren war, habe ich die Freiheit genossen und gesagt: „Gott, ich mache jetzt jeden Tag einen Spaziergang aus Dankbarkeit, dass die Quarantäne zu Ende ist.“

Beim Spazierengehen habe ich mir Gedanken über „Immunität“ gemacht.

Ich habe jetzt das Corona-Virus überwunden, mein Körper hat Antikörper gebildet – also bin ich immun. Für wie lange, ist nicht klar, aber möglicherweise länger als durch eine Impfung, denn die selbst gebildeten Antikörper sind besser als die, die durch die Impfung gebildet werden, so der Virologe Christian Drosten im Corona-Virus-Update von NDR Info am 3. September 2021 (das ganze Interview ist sehr lang, da braucht man eine halbe schlaflose Nacht, um das anzuschauen, die entscheidende Stelle beginnt hier: https://youtu.be/Yc9-Xgyns-w?t=4685 )

Ok, Impfdebatte hin oder her, ich habe keine Lust, mich da mit einzureihen – zumindest nicht in sinnlose, immer wiederkehrende Diskussionen. Ich habe meine Meinung, die ich aber nicht militant verteidige und ich respektiere und achte Menschen, die nicht meiner Meinung sind. Woher weiß ich denn, dass ich alles richtig sehe und einschätzen kann?

Zurück zum Thema Immunität.

Immunität wird auch noch in anderen Bereichen verwendet:

Immunität, teils auch als Vorgang Immunisierung, (Adjektiv: immun) steht für:

  • die Unempfindlichkeit eines Organismus gegen Antigene, Krankheitserreger und Gifte, siehe Immunität (Medizin)
  • der Schutz gewählter Amtsträger und ausländischer Würdenträger vor Strafverfolgung, siehe politische Immunität
  • der Schutz von Diplomaten vor strafrechtlicher, zivilrechtlicher und administrativer Verfolgung im Gastland, siehe diplomatische Immunität
  • der Schutz von Staaten vor der Gerichtsbarkeit fremder Staaten, siehe Staatenimmunität
  • in der Rechtsgeschichte eine Privilegierung geweihter Orte, siehe kirchliche Immunität

(Quelle: Wikipedia) – Jetzt finde ich es ja mal ganz praktisch, dass ich die einzelnen Begriffe nicht erklären muss – sind ja überall Links, wenn ihr da tiefer einsteigen möchtet.

Und spätestens an dieser Stelle merke ich, dass Immunität auch umschlagen kann ins Gegenteil, dass Abwehr auch gefährlich werden kann. Siehe vorletzter Punkt in der obigen Liste: Abwehrhaltung gegen rationale Kritik.

Was ist, wenn jemand meint, seine eigenen Ansichten so schützen zu müssen gegen andere, dass er gar nicht mehr in der Lage ist, die Ansichten anderer nachzuvollziehen und alles, was gegen seine Meinung geht, als Angriff empfindet, gegen den er sich verteidigen muss? (Die Damen der geneigten Leserschaft sind immer mit angesprochen, auch wenn hier und da ein paar Sternchen fehlen 🙂 ) Das macht immun gegen Kritik und führt dazu, dass derjenige sich nicht mehr selbst reflektieren kann und führt letztlich zu Krieg – im kleinen wie im großen.

Auch politische Immunität ist so ein Ding. Es bedeutet, das Abgeordnete eines Parlaments nicht von der Polizei und den Gerichten verfolgt werden können. Der Grund ist klar: Das Parlament muss immer arbeiten können. Wenn seine Mitglieder aber ohne weiteres verhaftet würden, wäre es in seiner Arbeit behindert. Ausnahme ist, wenn ein Abgeordneter auf frischer Tat bei einer Straftat ertappt worden ist. – Das ist jetzt einfach erklärt. Bitte nagelt mich da nicht fest, ist bin da kein Profi.

Die Immunität kann einem Abgeordneten auch entzogen werden. Im 29. Deutschen Bundestag hat diese Zahl zugenommen. [klick]

So, wie kriege ich jetzt die Kurve zu mir und meinem Alltag?

Immun sein ist gut – ich brauche eine gesunde Abwehr, damit mir nicht alles schaden kann, was auf mich einströmt – seien es Krankheitserreger oder dass ich mir von anderen Menschen nicht alles so zu Herzen nehme.

Immun sein wird gefährlich, wenn ich gar nichts mehr an mich ranlasse, wenn mein Herz hart wird oder sogar zu Stein. Dann spüre ich nichts mehr, weder von mir selbst noch was andere betrifft. Ich bin nicht mehr korrekturfähig und so sehr in meiner „Blase“ gefangen, dass mir alles, was nicht in mein Schema passt, suspekt oder sogar gefährlich erscheint. Dass ich es vielleicht sogar bekämpfen muss.

Mich hat mal der Satz zum Nachdenken gebracht: „What if I’m wrong?“ – „Was, wenn ich falsch liege?“

Corona-Quarantäne – ein Fazit

Heute ist Tag 12 von 14 meiner Quarantäne und wenn morgen beim Nach-Testen alles gut geht, bin ich ab Mittwoch wieder auf freiem Fuß.

Fit bin ich noch nicht wieder. Dieses blöde Virus hat sich bei mir mehr auf Magen-Darm gelegt und ich hatte regelmäßig Übelkeit und keinen Appetit, manchmal auch Bauchschmerzen.

Da diese Beschwerden eigentlich schon viel länger bestehen, um genau zu sein seit Anfang Mai, also etwa seit dem Zeitpunkt, an dem ich meine 1. Covid-Impfung bekam, hatte ich sogar vermutet, dass ich einen Impfschaden habe.

Gestern habe ich mit einem befreundeten Arzt gesprochen und er hielt das eher für unwahrscheinlich.

Aber er spiegelte, was er bei mir wahrnahm:

Dass ich sehr sensibel sei und in letzter Zeit viel bewegt hätte und dass Magenschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit durchaus ein Zeichen von Stress und ein Warnsignal des Körpers sein können. Und ich solle dankbar sein, dass mein Körper so mit mir reden würde und ich dadurch einen „Wächter“ hätte, der mir sagt, wann es zu viel wird.

Eins steht fest: Ich habe diese Warnsignale in den letzten Wochen nicht gut genug gehört, sonst würde ich jetzt nicht darniederliegen.

Es wird auf jeden Fall noch eine ganze Weile länger dauern, bis ich wieder richtig zu Kräften komme.

Aber auch das hat er gesagt, dass nach einer durchgemachten Corona-Infektion noch länger eine geringere Belastbarkeit und verminderte Kraft bleiben. Da bin ich also nicht die einzige.

Ich werde lernen müssen, mir ein dickeres Fell wachsen zu lassen und manche Dinge nicht mehr so dicht an mich ranzulassen.

Er sprach von einer … ich hab den genauen Begriff vergessen … flexiblen Verteidigung.

Will sagen: Ich habe eine Burg, in die ich mich bei Bedarf zurückziehen kann, die eine Tür hat und einen Schlüssel von innen, den ich herumdrehen und auch wieder aufschließen kann.

Wenn ich aus der Burg herausgehe, habe ich ein Schild, dass ich vor mich halten kann, um die Pfeile, die da fliegen, abzuwehren. Aber ich kann dieses Schild natürlich auch gegenüber Menschen, die mir freundlich gesonnen sind, fallen lassen und mich öffnen.

Es gehört Weisheit dazu, die beiden Personengruppen zu unterscheiden – nicht immer gelingt das auf Anhieb.

Ja, was nehme ich aus 2 Wochen Quarantäne mit?

Zuerst: ich hatte mir soviel vorgenommen: wollte Weihnachtsgeschenke nähen, einen Adventskalender füllen für meine Tochter – nichts davon habe ich geschafft.

Immerhin, ich habe für vorigen Sonntag eine Predigt aufgenommen… das ist ja nicht nichts…

Ich habe ein bisschen ausgemistet, hatte einiges an Zeit zum Nachdenken und Reflektieren (also ich meine mehr Seelenballast):

Ich möchte ein paar Sachen auspacken aus dem Rucksack, den ich mit mir rum schleppe, damit ich genug Kraft habe für den Lebensmarathon – es ist keine Kurzstrecke, das dürften die meisten schon bemerkt haben.

  • Ich möchte manche Dinge nicht mehr tun, nur weil sie von mir erwartet werden.
  • Ich brauche Zeit, um abends abzuschalten. Das bedeutet: kein social media mehr im Bett (außer mir schreibt jemand eine wichtige Nachricht).
  • Lieber ein gutes Buch lesen.
  • Mal was Sinnloses tun – Netflixen z.B. – habe ich bisher immer als vertane Zeit gesehen
  • nur ein Minimum an Nachrichten konsumieren – in Zeiten wie diesen, wo sich für und wider gegeneinander hochschaukeln, besonders wichtig
  • für mich ganz wichtig: Zeit mit Gott
  • Tagebuch, Reflektion = „me“-time – Diese Termine sollten im Kalender stehen und nicht verhandelbar sein.
  • nicht mehr spontan zu etwas „Ja“ sagen, wenn ich gefragt werde. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich da oft zu schnell bin und dann doch die Anzahl der Termine, die ich wuppen kann, überschritten habe.
  • Ja sagen zu meiner begrenzten Belastbarkeit

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Und noch eins habe ich gelernt:

Es ist nicht schlimm, wenn ich nachts mal nicht schlafen kann.

Aus einem Online-Kurs der BARMER, den ich jetzt durcharbeite, habe ich gelernt, dass man dann nicht auf die Uhr gucken soll, wenn man nachts wachliegt*. Ich habe gerade ein sehr schönes Buch, das ich an dieser Stelle gern empfehlen möchte.

*dies kann man auch in jedem Ratgeber über Schlafhygiene nachlesen

Karl-Dietmar Plentz ist ungefähr so alt wie ich und da ich auch in Brandenburg aufgewachsen bin, kenne ich ihn früher von Jugendtreffen.

Ich kann mich noch erinnern, wie er mal sagte (lang und schlaksig, wie er war):

„Ich bin Karl-Dietmar Plentz, und wenn ich groß bin, will ich Bäcker werden.“ 😀

Er berichtet über sein Leben als Christ, seine Arbeit, seine Familie, die Herausforderungen in der Firma nach der Wendezeit… weiter bin ich noch nicht.

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Ja, und Christiane wäre nicht Christiane, hätte sie nicht aus ihren Quarantäne-Erfahrungen noch ein Filmchen gebastelt und diese so kreativ verarbeitet.

Was ich von Corona gelernt habe

… beziehungsweise noch lerne.

Ist das überhaupt möglich, diesen unmöglichen Zeiten etwas Positives abzugewinnen? Ist doch alles SCH… Wir wissen nicht, wie es weitergeht und allgemein ist die Luft raus.

Ja, das geht mir auch so – zum Teil. Aber mir sind auch ein paar Dinge eingefallen, die mich in dieser Zeit stärker gemacht haben und mir helfen sie zu überleben. Nicht nur zu überleben, sondern trotzdem zu leben.

Durch den Wegfall einiger Aufgaben und Eckpunkte in meinem Tagesablauf habe ich gelernt, meinen Tag selbst zu strukturieren. Mit der Zeit hat sich eine gewisse Routine eingespielt:

  • Früh erst mal ausgedehnte Papa-Zeit (Zeit mit Gott). Zeit habe ich ja gerade mehr, also kann ich mir zur Stille, zum Lesen, Tagebuch schreiben, Nachdenken… auch mehr nehmen
  • Dann kommt Zeit für mich, meine Schönheit und das Frühstück. Ja, auch das kann ich ausgiebiger als sonst tun.
  • Dann ist Haushalt dran. Erstaunlich, was man in einer Stunde schafft, wenn man flott hintereinander weg arbeitet.
  • Natürlich habe ich manchmal auch Termine, dann gestaltet sich der Tag anders.
  • Nach dem Mittag gönne ich mir ein Päuschen (Flugmodus).
  • Ich habe herausgefunden, dass jetzt eine guten Zeit zum Bloggen ist mit einer Tasse Kaffee neben der Tastatur.
  • Auf jeden Fall muss ich nachmittags eine Runde raus gehen. Das tue ich nicht, weil ich es muss oder weil es „die anderen“ sagen, sondern weil es mir gut tut, ein paar Schritte zu gehen. Mit der Weite im Blick weiten sich auch die Gedanken und der Kopf kann auslüften.
  • Dann ist Katerspielzeit. Einfach im Sessel sitzen, die Angel schwingen. Jetzt muss er springen, ich nicht. Braucht er – unbedingt!
  • Abendessen, Küche aufräumen…
  • So ganz genau und unveränderbar ist das alles natürlich nicht, aber ein Gerüst, eine Struktur, an die ich mich halten kann.

Ich schätze es gerade sehr das, was man „supportyourlocal“ nennt: den lokalen Handel unterstützen. Ich gehe gern mal in die Stadt und wenn auch nur wenige Läden aufhaben, so versuche ich doch so wenig wie möglich im Internet zu bestellen.

Bei uns gibt es einen tollen Teeladen, wo es auch Bücher und Geschenke gibt, da kann man viel Zeit verbringen, mit der netten Verkäuferin schwatzen – man findet immer was. Manchmal gehe ich da nur hin, weil ich jemanden treffen möchte. Wahrscheinlich heißt der Teeladen deswegen auch Tee-Treff-Punkt. [bewerbe ich gerne, werde dafür nicht bezahlt] 🙂 Es ist viel schöner, Dinge in die Hand nehmen zu können, wenn man etwas kaufen möchte. Ich liebe auch, Auslagen in Regalen anzuschauen und mich dabei inspirieren zu lassen, wem ich etwas schenken könnte. Oder mir selbst.

(das ist leider kein Bild aus dem Teeladen, aber auch eine schöne Auslage)

Auch der Ausflug zur Post kann schon ein „Event“ sein, um „unter Menschen“ zu kommen. Eine Zeit lang habe ich meine Briefmarken beim Online-Shop der Deutschen Post selbst ausgedruckt. Aber eine Briefmarke ist eine Briefmarke. Da kann ich total oldschool sein.

Online- und Zoom-Konferenzen sind eine tolle Erfindung. Man kann einen Vortrag hören, zu dem man nicht hätte anreisen können. Aber trotzdem oder gerade deswegen werden mir Begegnungen mit Menschen umso wertvoller. Ich versuche (nein, ich tue es), andere trotz Maske anzulächeln, „Frohe Ostern“ zu wünschen. Ich mag Smalltalk im Treppenhaus oder am Müllplatz.


Was ich ganz neu entdeckt habe: Briefe und Karten schreiben, Päckchen und Pakete packen und verschicken. Das ist so was Schönes. Papier ist sowieso toll, ist was Greifbares. Und seitdem ich mehr schreibe, bekomme ich auch mehr Post.

Wie das nur kommt? 🙂

Look up statt Lockdown

In der heutigen Sonntagspredigt ging es um das Thema: Hoffnung in schwierigen Zeiten.

Eigentlich ist es ein Schreibfehler, denn es heißt ja nicht Look down (Schau nach unten!), sondern Lockdown (Ausgangssperre).

Look down ist die Sklaven- oder Gefangenenmentalität. Die Gedankenverbindung dazu ist ein Titel aus dem Musical „Les Miserables“.

Der Sträfling Jean Valjean, Nummer 24601, wird aus dem Zuchthaus entlassen, in dem er die letzten 19 Jahre verbracht hat, 5 Jahre wegen Diebstahls eines Brotes und den Rest wegen seiner vier Fluchtversuche. Wir sehen, wie er zum Polizeiinspektor aufschaut, was ihm eigentlich nicht erlaubt ist. Look down – du bist Gefangener.

https://youtu.be/zpgiw1i94Io

(bis 01:40 min)

Was hat das mit den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, zu tun und welche Hoffnung gibt es?

Das kannst du hier weiterlesen… [klick]

Lasst den Mut nicht sinken! Schaut auf!

Nach jedem Winter kommt ein neuer Frühling!

Wochenrückblick 50/2020

Nein, das war kein schöner Sonntag gestern. Wieder schärfere Maßnahmen gegen den C-Virus. Mich hat es ganz schön aus den Latschen gehauen. Ich habe Angst, dass ich meine Eltern zu Weihnachten nicht besuchen kann. Ich hoffe, dass ich das Auto bis dahin noch bekomme. Obwohl das sicher das kleinere Drama wäre, wenn es nicht klappen würde. Aber ich freue mich halt schon so sehr drauf. – Bis jetzt liege ich allerdings mit Zulassung und so nem Kram ganz gut im Zeitplan. Man darf gespannt sein.

Doch fangen wir vorne an:

Ist das nicht fantastisch? So viel Schönheit, – das, was das Herz anspricht. Das lässt auf einen Schöpfergott schließen. Und das gibt mir in dieser turbulenten Zeit Mut, dass da jemand ist, der soviel größer ist und über allem steht.

Mein Nähmaschinchen kam von der Reparatur wieder. Hat sich gelohnt, aber sie hatte es wohl auch nötig. Jetzt schnurrt sie wieder wie mein Kater. 🙂

So sind in dieser Woche 2 Projekte fertig geworden und mit den Sternen möchte ich dieses Jahr in Großproduktion gehen. (Viel Zeit ist ja nicht mehr…)

Aber es wird wohl doch noch genug freie Zeit geben, denn da ist er, der neue Lockdown. Ich habe alle Schüler bis Weihnachten abgesagt und so bleibt die Herausforderung, den lieben langen Tag selbst strukturieren zu müssen dürfen.

Zu diesem Thema habe ich gute Anregungen in dem blog 7geisslein gefunden. Die Fünffachmutter Sandra schrieb im März einen Artikel darüber, wie sie ihren Alltag in Coronazeiten managen. Sie hat Pläne gemacht für ihre Kinder. Ich finde, da kann ich mir ein paar Anregungen holen.

Die Idee, bestimmte Zeiten des Tages mit verschiedenen Facetten der Persönlichkeit in Verbindung zu bringen, inspiriert mich.

Ich bringe auch gern vormittags meinen Geist in Bewegung: lesen, Podcasts, Vorträge, Predigten hören
Nachmittags rauszugehen ist auch eine sehr gute Idee. Oft muss ich mich dazu überwinden, aber es lohnt sich.
Und auch die Seele braucht Nahrung.

Ich habe mich gefragt: Was sind meine Ressourcen, woraus schöpfe ich Kraft? Und am Sonntag war das echt akut eine Frage, um aus meiner Lähmung und Lethargie wieder rauszukommen.

Da half mir, etwas Leckeres zu kochen (ja, die Zwiebeln sind ziemlich dunkel) und frische Musik dazu zu hören. Da kam ich dann sogar ins Tanzen. Und von Dance ist es nicht mehr weit zu Praise & Worship. (Leider ist das Selfie dazu unscharf geworden. 🙁 )

Wie geht es euch in dieser schwierigen Zeit. Wie (über)lebt ihr sie?

Schreibt mir gern in die Kommentare.

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Tage wie diese…

November, Lockdown… wenn ich unterwegs bin, höre ich viele Leute schimpfen und meckern… und es ist nicht immer leicht, ein positives Gegengewicht, zumindest für sich selber, zu setzen. (Leider schweige ich meist dazu, wenn ich etwas höre, wo ich anderer Meinung bin.)

Im wertvoll-blog habe ich einen Beitrag von Sonja gelesen, was ihr hilft, die Perspektive zu wechseln und sich die Zufriedenheit zu erhalten.

Mein Perspektivwechsel für mehr Glücksmomente und Zufriedenheit

Die befreiende Erkenntnis, dass es immer mehr zu tun geben wird, als ich erledigen kann. 

Ich kann nicht die ganze Welt retten und noch nicht mal all das schaffen, was ich erledigen müsste oder gerne tun möchte oder denke, dass ich es tun sollte. Es ist im Gegenteil so, dass meine Liste umso länger wird, desto mehr ich erledigt habe. Anstatt mich also abzumühen, um möglichst viel zu schaffen, arbeite ich daran, mich aktiv und bewusst jeden Tag zu entscheiden, was heute am wichtigsten ist – und den Rest zu lassen.

Ich frage mich „Was bereichert mein Leben?“ statt „Was macht mich glücklich?“. 

Wenn ich mir die erste Frage stelle, geht es nicht um ein schnelles Zufriedenstellen, um Vorlieben, Sicherheiten und Kontrolle, sondern die Frage, ob mich eine Entscheidung einschränkt oder bereichert und langfristig zufrieden stellt. Meistens hat meine Intuition eine gute Antwort auf diese Frage.

Unangenehme Dinge und Situationen angehen und aushalten. 

Es schockiert mich, wenn ich mich dabei ertappe, wie ich Ziele und Pläne über Bord werfe, nur um Unangenehmes zu vermeiden, auch wenn ich genau weiß, dass es nur für eine kurze Situation oder Weile so ist. Ein unangenehmes Thema ansprechen, damit es dann aus der Welt ist, jemanden um Hilfe oder einen Rat fragen, wichtigen Papierkram erledigen, eine wichtige Nachricht schreiben. (Ich glaube, das ist einer der entscheidenden Gründe, warum Social Media-Plattformen so viel genutzt werden…) Was ich hilfreich finde, ist die Vorstellung, dass ich einen Gedanken oder ein Gefühl von aufkommender Angst, Langeweile oder Aufgeregtheit aufkommen lassen und es ausblenden und die Dinge trotzdem angehen kann. Das gute Gefühl im Nachhinein bestärkt mich in diesem Vorgehen.

Die Gewissheit, dass wir die Zukunft nicht kontrollieren können. 

Wir wollen so gerne jetzt wissen, dass in der Zukunft alles gut wird. Aber das können wir nicht. Es ist befreiend zu verstehen, dass Angst nichts daran ändern wird, dass die Zukunft ungewiss ist. Trotzdem ist es sinnvoll, Pläne zu machen und Ideen zu haben, um das eigene und das Leben anderer besser zu machen. Aber es sind Pläne aus der aktuellen Situation heraus und kein Lasso, um die Zukunft zu kontrollieren und im Griff zu haben.

Die Erkenntnis, dass es alle einfach nur irgendwie hinkriegen. 

Jemand hat es mal – frei zusammengefasst – so ausgedrückt: Der Grund, warum ich den inneren Monolog an Selbstzweifeln und Bedenken im Kopf anderer nicht hören kann, liegt nicht daran, dass sie ihn nicht hätten, sondern daran, dass ich nur Zugang zu meinen eigenen Gedanken habe. Das vergesse ich oft, aber wenn ich mit Freunden spreche, dann höre ich genau das immer wieder und es tut so gut!

Selbstlosigkeit wird überbewertet. 

An vielen Tagen komme ich nur auf der Toilette mal ein paar Minuten zur Ruhe und falle abends müde ins Bett. Hauptsache ich habe mich um alles gekümmert, was ich versprochen hatte. Es ist wichtig, sich um andere und ihre Belange zu kümmern, aber viel zu oft hat es einen thematischen Beigeschmack von Schuld und Selbstwert.

Zwei Fragen, die mir in diesem Zusammenhang wichtig geworden sind: Kann ich überhaupt eine Hilfe für jemanden sein, wenn ich meine eigenen Bedürfnisse dafür unterdrücken muss? Wie kann ich Zeiten im Alltag einbauen, in denen ich Ruhe und das Alleinsein genießen kann? Ich habe außerdem manchmal den Gedanken, dass, wenn mehr Menschen das tun, wofür sie wirklich brennen, viele weitere Menschen davon profitieren und inspiriert werden.

Wissen, wann es Zeit ist, etwas zu beenden und Neues zu beginnen. 

Wenn etwas nicht mehr passt oder mir nicht mehr gut tut, ist es Zeit, etwas zu ändern. Für mich gehört zu diesem Punkt auch, den richtigen Zeitpunkt zu finden, mich nicht länger mit Nachrichten und den Sozialen Medien zu beschäftigen und eine Pause zu machen.

Soweit aus Sonjas Blog – vielen Dank, dass ich das hier zitieren darf.

Und was hilft dir in diesen Tagen, dich nicht runterziehen zu lassen?

[Die Bilder habe ich nicht von Sonja übernommen, die sind ©by me 🙂 )

… ein Platz in der Sonne

Ich kann es nicht mehr hören!!!

Dieser eine kurze Moment nach dem Aufwachen, wenn die Welt noch in Ordnung ist. Wenn man noch nicht denkt. Kennt ihr den?

Aber dann kommt dieser fiese, klitzekleine Virus in meine Gedanken. Corona, Corona, Corona, Corona!!!!!!! Ich kann es nicht mehr hören! Ich halte das nicht mehr aus. Zwar faste ich zum Teil schon Nachrichten und social media und achte darauf womit sich meine Gedanken füttere; aber trotzdem, die Luft, die ich atme, scheint mit diesem Virus verseucht zu sein und krabbelt in meinem Kopf. Ich sehne mich nach Normalität, nach Kontakten, nach Umarmungen. Sogar, wenn man eine Predigt online anschaut, wird dieses Thema angesprochen. Geht ja auch nicht anders, wäre ja weltfremd.

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Nein, ich will die gegenwärtige Lage nicht ignorieren, aber ich wünsche mir eine Atempause.

In der vergangenen Woche gab es ein Online event: Hope is Rising. Verschiedene Bands, Pastoren und andere Personen brachten mit ihren Beiträgen Hoffnung in die Wohnzimmer. Auch in meins. Andreas Boppart, genannt Boppi, erzählte eine Geschichte, die zeigt, wie wichtig Hoffnung ist. Ich habe sie auf YouTube gefunden und möchte sie hier teilen.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=HpKnDOC5REE&w=560&h=315]

Ich denke, das Doofe an der derzeitigen Situation ist, dass wir nicht wissen, wie lange es noch geht. Die Kontaktbeschränkungen gelten erstmal bis eine Woche nach Ostern, aber was danach kommt, weiß man noch nicht. Diese Unsicherheit raubt die Kraft.

Was mich außerdem sehr herausfordert, ist das Alleinsein. Bin ich zwar sonst auch, aber jetzt fallen Unterricht, Gottesdienst, Hauskreis und andere Begegnungen weg und Telefon, Skype und Zoom sind halt nur ein Ersatz. Es ist gut, wenn ich mir dann die Wahrheit vor Augen halte: Ich bin nicht allein. Jesus ist da. Gott ist da. Jeden Moment! Er steht mir zur Seite, auch, wenn ich ihn nicht sehe.

Gestern, als es mir nicht gut ging, habe ich mit meinen Eltern telefoniert und mein Papa hat mich getröstet. Er hat gesagt, er kennt das auch, dass er manchmal wie vor einer Wand steht. Und dann hilft nur eins: den Schlüssel nehmen und die Treppe runter gehen. Wenn er gesagt hätte, ich muss unbedingt rausgehen, hätte mich das schon wieder unter Druck gesetzt. Aber den Schlüssel nehmen und die Treppe runter gehen, das schaffe ich! Und dann hat er mir noch ein gutes Bild mitgegeben. Er hat gesagt, wenn du mit dem Kopf unter Wasser bist, dann vergiss nicht, einen Schnorchel mitzunehmen!

Jetzt, wo ich das schreibe, kommt mir der Gedanke: Vielleicht ist die Hoffnung dieser Schnorchel, die Verbindung nach oben, die uns hilft weiterzumachen und Atem zu schöpfen, auch, wenn uns das Wasser noch höher als bis zur Oberkante Unterlippe steht.

Heute Nachmittag hatte ich mich mit einer Freundin zu einer Radtour verabredet. Es war fantastisches Wetter und viele Radfahrer hatten die gleiche Idee gehabt. Aber wir haben ja immer schön Abstand gehalten. Und „Hallo!“ sagen ist ja erlaubt. 🙂

Hier findest du die „technischen Daten“ der Tour.

Ich möchte noch 3 Links weitergeben, 2 von Gemeinden, die meiner Meinung nach hörenswerte Predigten ins Netz stellen und eine Videoreihe in der Vorbereitung auf Ostern.

ICF Zürich Church online

Pastor Gunnar Engel hier wählen: Wohnzimmergottesdienste

Osterzeitreise

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Kommt gut durch die Tage, bleibt gesund – an Geist, Seele und Leib.