synchron

Zuerst mal, da einige ja vielleicht interessiert sind, wie denn mein Vorstellungstermin an der Musikschule ausgefallen ist:

Nein, ich habe die Stelle nicht bekommen!

Ich bin zwar nicht durch die Lehrprobe durchgefallen, aber er – der Leiter der Musikschule – hat im Moment keine freien Stellen und er darf auch nur einen bestimmen Prozentsatz mit nicht qualifizierten Lehrkräften besetzen. Und ein Musikschulstudium kann ich ja leider nicht vorweisen.

Aber er hat sich meine Telefonnummer aufgeschrieben und sollte sich die Situation ändern, würde er auf mich zukommen.

Witzig war es bei der Versicherungsvertreterin, da hatte ich eine Schüssel Kirschen aus dem elterlichen Garten dabei… Mit der war also gut Kirschen essen 🙂

Normalerweise hätten wir mit der Versicherungssache in einer halben Stunde fertig sein können, aber ich war erst nach einer Stunde wieder draußen, weil wir so viel gequatscht haben. Sie ist die Schwester eines ehemaligen Klassenkameraden.

Nun bin ich also hier an der Packfront.

60 Kisten hat das Umzugsunternehmen geliefert. Ich muss sie auch nicht zurückgeben. So kann ich mir dann mit dem Auspacken Zeit lassen.

Vielleicht werde ich auch nicht alle brauchen. Das ist evtl. günstig, denn ich muss ja auch einiges auslagern, z.B. Muttis Bücher, die ich gerade nicht brauche. Ich will die aber auch nicht alle wegwerfen…. Dann habe ich noch was zu tun, wenn ich mit 90 im Schaukelstuhl sitze…

Gestern hatte ich mal einen Durchhänger. Ich war noch nicht so weit vorangekommen, wie erhofft. Am Donnerstag hatte mich eine tatkräftige Freundin unterstützt und wir hatten den Viertürer aus dem Schlafzimmer ausgeräumt und zerlegt und die Teile in den Keller gebracht, wo sie auf den Sperrmüll warten.

(Für alle, denen der Schrank leid tut: Er ist nur teilmassiv und hat schon einen Umzug überlebt. Ich hätte ihn nicht noch einmal ab- und aufbauen wollen.)

Gestern hat’s mich also erwischt: Keine Lust mehr, noch so ein Berg vor mir, immer allein! – Ich weiß, man verallgemeinert dann schnell und vergisst, dass man ja gerade Hilfe bekommen hat.

Ich war zwar zeitig aufstanden – dafür sorgt Mister Gilbert, aber mir fehlte einfach der Antrieb. Also tat ich das, was ich gelernt hatte, was in solchen Fällen zu tun ist: Luft, Licht und Bewegung sollen helfen. – Also: raus! – Aber es war eine reine Kopfentscheidung, zu deren Durchführung ich mich wirklich zwingen musste!

Und einmal mehr wurde ich draußen mit Schönheit verwöhnt. In der freien Natur habe ich gebetet, geweint, mit Gott geschimpft… es hörte ja niemand – kein Mensch zumindest.

Dann hatte doch noch eine Freundin Zeit zum Telefonieren und für den Rest der Strecke habe ich mir Musik auf die Ohren gegeben und kam runderneuert und mit Tatendrang wieder zu Hause an.

Doch bevor ich mit Kisten packen weitergemacht habe, habe ich mir Zeit genommen für mein Tagebuch/Scrapbook. – Ihr wisst schon, wenn ich das eine Weile nicht gemacht habe, fühle ich mich nicht mehr vollständig. Das ist, als würde ich asynchron laufen. Außen und innen passen dann nicht richtig zusammen. Meine Seele braucht Zeit zum Nachkommen. Deswegen bin ich auch so dankbar, dass ich ein absoluter Morgenmensch bin.

Hab mich also wieder synchronisiert.

Heute ist mein Abschiedsgottesdienst auf der Ida-Höhe.

Ich habe mir einen Draußen-Gottesdienst (mit Picknick) an dieser Stelle gewünscht, weil wir hier Karfreitag 2020 im ersten Lockdown, als fast nichts erlaubt war, einen Staffelspaziergang mit der Gemeinde gemacht hatten. Wir haben die Leute in kleinen Gruppen in 30-minütigem Abstand losgeschickt, es gab verschiedene Stationen und auf der Höhe war (corona-konformes) Abendmahl vorbereitet.

Karfreitag 2020

Vorhin (-> Morgenmensch) habe ich schnell noch ein paar Käsestangen vorbereitet. Die sind sehr beliebt.

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