break – kann ich mir das leisten?

Heute ist/war Sonntag. Ein besonderer Tag normaleweise. Für mich gehört dazu der Gottesdienst – normalerweise. Aber jetzt ist es anders. Es ist schon der zweite Sonntag ohne Gottesdienst, ich habe mich mit niemandem zu einer Wanderung verabredet, besuchen geht auch nicht – also ist es ein Tag wie jeder andere. Oder?

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Der Sonntag ist ein break – eine Pause, Unterbrechung des Alltags. So sollte es sein, so war es gedacht. Gott konnte es sich leisten, nach 6 Tagen ein Pause zu machen. Nicht, dass er das nötig gehabt hätte, aber für uns ist es gut.

Deswegen wollte ich den Tag heute auch anders gestalten.

Aber geht das überhaupt? Wie komme ich aus dem Trott raus, wenn die äußeren Rahmenbedingungen dafür fehlen? Kann ich mir das überhaupt leisten. Schließlich boomt ja gerade mein „Geschäft“ mit den Atemschutzmasken Mund-Nasen-Masken. Ich will/muss doch die Welt retten. Da zählt doch jeder Tag.

Ja, ich will. Der Entschluss stand heute Morgen fest: Ich möchte diesen Sonntag als besonderen Tag gestalten.

So habe ich erst mal per Livestream einen Gottesdienst angeschaut

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und es mir dabei gemütlich gemacht.

Dann habe ich eine Weile mit ner Freundin telefoniert.

Und dann stand die Frage: Darf ich heute arbeiten/nähen?

Diese Frage, ob man am Sabbat (für die Juden war der 6. Tag der Woche der geheiligte Tag) arbeiten darf, war zur Zeit Jesu heiß diskutiert. Jesus wurde auf Schritt und Tritt beobachtet, was er am Sabbat tat oder nicht tat und dafür auch angefeindet.

Gegenüber seinen Jüngern gab er sein Statement ab:

Mk 2,27 „Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat.

Den Feiertag zu heiligen tut mir gut. Das Ziel ist, dass ich eine Pause mache. Ich bin nicht so wichtig, dass die Welt untergeht, wenn ich meine Arbeit unterbreche. Ich darf aussteigen aus dem Hamsterrad und innehalten. „Die Seele geht zu Fuß.“ heißt es in einem arabischen Sprichwort. Es ist gut und wichtig, das Tempo mal rauszunehmen, durchzuatmen, neue Kraft zu schöpfen.

Meiner Meinung nach ist alles erlaubt, was diesem Ziel dient. Alles darf, nichts muss.

So habe ich heute auch ein bisschen an dem Nähprojekt weitergearbeitet, habe geplant und Stoffe sortiert, um mir einen Überblick zu verschaffen, wie es weitergeht. Die Masken sind heißbegehrt und gehen weg wie warme Semmeln.

Dann fand ich auch Zeit für ein Nickerchen und habe sogar ein „richtiges“ Buch aus Papier gelesen, so eins, dass man schließt, indem man die Deckel zuklappt und nicht mit Klicken und Wischen. Und das gut riecht. 🙂

Am Abend gab’s noch eine hübsche Überraschung:

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Wenn meine Wochenenden gut gefüllt sind – so wie auch das vergangene – schaffe ich es nicht mehr sonntags, einen Wochenrückblick zu posten. So nehme ich mir ganz entspannt am Montagvormittag die Zeit dazu.

Es war ein wunderschönes Wochenende mit mehreren Highlights:

Töchting besuchte mich. Wir haben zusammen viel geredet, gelacht, waren spazieren, haben einen schönen Film angeschaut („Ein Mann namens Ove“ – noch bis 12.09. in der ZDF-Mediathek), gekocht, gegessen, musiziert…

Es gab Hirtenpfannkuchen, eins von Töchtings Lieblingsessen (hier das Rezept – nur mit dem light nehme ich’s nicht so genau).

Am Samstag war ich auf einer deutsch-bulgarischen Hochzeit eingeladen. Hochzeiten sind eigentlich immer schön, aber die Musik war dieses mal unschlagbar – nach meinem Geschmack!


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Und den gestrigen Nachmittag, nachdem ich Töchting wieder verabschiedet hatte, genoss ich mit einer Freundin an der Talsperre Pöhl. Es war nochmal richtig schön warm, wenn auch sehr windig.

 

Keine Sklaven mehr

No longer Slaves – dieses Lied haben wir heute im Gottesdienst gesungen und es hat mich sehr berührt.

Wir sind keine Sklaven mehr!

Keine Sklaven der Angst…

der Angst zu versagen,
der Angst davor, was andere über uns denken
der Angst, die Kontrolle zu verlieren
der Angst vor der Zukunft
der Angst, von Gott bestraft zu werden
der Angst, nicht zu genügen
der Angst vor Alter und Einsamkeit
der Angst vor Krankheit und Tod

Ich weiß, meine Assoziationen sind zum Teil steile Aussagen. An manchen buchstabiere ich noch, andere erlebe ich schon… und wünsche mir das auch für dich, dass du frei wirst von Angst.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=f8TkUMJtK5k&w=560&h=315]

hier ist der deutsche Text (für die Nicht-Engländer 🙂 )

Keine Sklaven mehr

Du entwirrst mich mit einer Melodie
Du umgibst mich mit einem Lied von Befreiung
von meinen Feinden
bis alle meine Ängste weg sind

Ich bin nicht länger ein Sklave der Angst
Ich bin ein Kind von Gott (2x)

Schon im Bauch meiner Mutter
Hast du mich gewählt
Liebe hat meinen Namen gerufen
Ich bin wiedergeboren
in deine Familie
Dein Blut fliesst durch meine Adern

Ich bin nicht länger ein Sklave der Angst
Ich bin ein Kind von Gott (4x)

(Ich bin umgeben von den Armen des Vaters
Ich bin umgeben von Befreiungsliedern
Wir werden von unserer Gebundenheit befreit
Wir sind die Söhne und die Töchter
Lasst uns von unserer Freiheit singen)

Du hast das Meer geteilt
So dass ich gerade durchgehen kann
Alle meine Ängste wurden in perfekter Liebe ertränkt
Du hast mich gerettet
So dass ich stehen und singen kann
Ich bin ein Kind von Gott (2x)

Titelbild: Patrick Neufelder auf Pixabay

Er lebt!

He is Risen

© James Steidl – Fotolia.com

 

Auferstanden aus Ruinen
Vergangene Weise, längst verklungen.
erloschen die Sehnsucht, dass neu begönne
was zerbrach.

Über Ruinen erhebt sich
gleißend ein neues Licht
Strahlen durchschneiden
dunklen Staub des Schutts.
Erhellen trübe Mattigkeit,
das zäh Vernebelte des Schmerzes.

Auferstanden aus Ruinen
Gegenwärtige Weise, neu erklungen.
Entzündet die Sehnsucht, dass jetzt in dir begönne,
was am leeren Grab begann.

 

Allen meinen Blogleserinnen und -lesern wünsche ich von Herzen ein gesegnetes Osterfest!