Auf den Spuren des Franziskus

Am vergangenen Sonntag war ich bei einer „Franziskus-Wanderung“ mit dabei. Nein, wir sind nicht mal schnell nach Assisi gepilgert. Aber eine Frau aus unserer Gemeinde, die mit ihrem Mann zusammen Anfang Mai dort unterwegs war, hatte dazu eingeladen.

Wir waren zu sechst. Früh um 6 Uhr (wegen der zu erwartenden Hitze) ging es los. Es wurde dazu angehalten, nicht zu reden beim Laufen und daran haben wir uns auch gehalten. Wir haben Aufgaben bekommen, das, was um uns herum ist, bewusst wahrzunehmen: Geräusche, Bäume, den Weg, Blumen, Früchte…

An verschiedenen Stationen haben wir Rast gemacht (an einer auch gefrühstückt). B. erzählte vom Leben des Franziskus des Assisi und gab Input, was das mit unserem Leben zu tun hat.

Als Beispiel möchte ich hier einige Punkte anführen, die wir zum Darüber Nachdenken bekommen haben. (Ich könnte ja auch einfach eine Kopie von dem Zettel machen, aber dann seht ihr meine Anmerkungen und das ist mir doch ein bisschen zu persönlich *räusper*)

Bausteine für einen Lebensentwurf nach Clara und Franz von Assisi

  1. Du bist einmalig. In dir steckt eine Idee Gottes. Dein Leben ist die Geschichte der Begegnungen mit ihm.
  2. Du brauchst aus deinem Leben kein Programm zu machen. Du bist wandelbar. Sieh das Jetzt und das Heute. Verändere, was du kannst. Überlasse Gott, was du nicht verändern kannst.
  3. Alles hat seine Sprache: die Materie, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen. Betrachte die Geschöpfe als Spiegelbilder Gottes. Lass sie durchsichtig werden, bis sie Gottes Gesicht offenbaren.
  4. Vor Gott brauchst du keine Maske aufzusetzen und keine Rolle zu spielen. Zeig dich, wie du bist mit allen Stärken und Schwächen. Bring dein ganzes Leben vor ihn. Er erwartet dich mit offenen Armen.

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(Das folgende gehört nicht mehr zu dem Lebensentwurf von C&A 🙂 von Assisi, stand aber mit auf unserem Zettel:)

  • Übe dich in der „geistlichen Unterscheidung“.
  • Aus welchen Motiven kommen deine Gedanken, Bewegungen und Gefühle?
  • Was kommt aus Gelassenheit und Vertrauen?
  • Was aus Angst, Widerstand und Verletzung?
  • Sind deine inneren Bewegungen lebensfördernd oder lebenshemmend?

Jetzt möchte ich aber doch noch einen Gedanken mit euch teilen, der mir auf dieser Wanderung wichtig geworden ist. Ich habe ihn auf einen Stein geschrieben, den ich vom Weg mitgenommen und eine Weile in der Hand getragen hatte (Vorder- und Rückseite): Er liegt jetzt auf meinem Schreibtisch.

(falls man’s nicht lesen kann: Gott ist da – nur ich bin oft woanders)

Zum Schluss möchte ich euch noch was auf die Ohren geben: eine Vertonung des Sonnengesangs des heiligen Franziskus.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=xa-UAMKmlMc&w=560&h=315]

Fotografiert habe ich bei der Franziskus-Wanderung nicht, das wäre kontraproduktiv gewesen. Beim Blick durch die Linse ist man nicht mehr so mittendrin im Geschehen, sondern wird zum Zuschauer. Außerdem konnte ich ja nicht ständig stehen bleiben (nur zum Heidelbeeren und Walderdbeeren pflücken 🙂 )

Das Titelbild ist auf einem anderen Spaziergang entstanden.

Auf der Sonnenbank Gottes

Ich kann nicht schlafen. Das passiert nicht oft, aber ab und zu schon. Und dann liege ich im Bett, wälze mich hin und her und meine Gedanken kreisen um alles Mögliche. Völlig unnütz, das weiß ich, aber das nützt mir im Moment nichts.

Irgendwann ziehe ich ins Wohnzimmer um. Wenn ich sowieso nicht schlafen kann, dann kann ich es mir auch gemütlich machen auf dem Sofa. Ich kuschel mich in meine Lieblingskuscheldecke, spiele ein bisschen auf dem Tablet rum, schreibe einen Blogartikel (nämlich diesen hier) und arrangiere mich so gut wie es geht mit der Situation. Zu ändern ist es im Moment nicht und wenn ich mich darüber aufrege, wird es noch schlimmer. Das beste Mittel, um nicht schlafen zu können ist, den Schlaf herbei zwingen zu wollen.

Ich höre ein bisschen Musik und stoße auf das folgenden Lied. Der Text drückt ziemlich gut meine Lage aus und tröstet mich.

Und dann fällt mir ein, dass Gott ja da ist, immer und überall, also auch jetzt. Ich entspanne mich und stelle mir vor, wie er mich gerade jetzt anschaut und dabei lächelt. Gott freut sich über mich!

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