Ihr kennt wahrscheinlich alle das geflügelte Wort vom „akademischen Viertel“.
Neuerdings hilft beim Recherchieren, woher ein Begriff stammt, die KI – und dort liest man:
Das akademische Viertel ist eine Tradition an Hochschulen, wonach Lehrveranstaltungen 15 Minuten später beginnen als im Vorlesungsverzeichnis angegeben. Das Kürzel dafür ist c.t., was aus dem Lateinischen cum tempore (mit Zeit) stammt.
Wikipedia schreibt über den Ursprung:
Über viele Jahrhunderte fand der Unterricht in den Privaträumen der Professoren statt, die verstreut in der Universitätsstadt lagen. Das wesentliche Zeitmaß in den Städten wurde nach dem Glockenschlag der Turmuhren und später dem Stundenschlag der Wanduhren bestimmt. Nach dem Stundenschlag hatten die Studenten noch Zeit, den Weg zu den Lehrveranstaltungen zurückzulegen.
In einigen Lehrveranstaltungen kam die Rekapitulation hinzu, also die Wiederholung des Stoffs der letzten Vorlesung, bevor der neue Stoff eingeführt wurde. So konnten Studenten, welche die vorherige Vorlesung bereits aufmerksam gehört hatten und die Wiederholung nicht benötigten, eigenständig eine Viertelstunde später erscheinen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Akademische_Zeitangabe abgerufen am 09.04.2025
Soviel zum informativen Teil – nun also das, was ich persönlich mit diesem Begriff verbinde.


Ich gestehe, ich habe lange dazu geneigt, gerade pünktlich, also eigentlich ein bisschen zu spät zu kommen. Natürlich nicht auf Arbeit oder wenn ich einen Zug erreichen musste, da habe ich dann schon mal die Beine in die Hand genommen, um es noch rechtzeitig zu schaffen. Mit stressfrei hatte das wenig zu tun.
Woher das kam? Ich dachte immer, kurz bevor ich eigentlich loswollte, …. ich hatte vielleicht noch 10 min Zeit, … da könnte ich doch schnell noch…. und dann kam es, wie es kommen musste: Ich musste mich beeilen und schaffte es gerade noch so, oder eben auch nicht mehr.
Einmal kam ich bei meiner Frisörin 2 min zu spät, entschuldigte mich und sagte, es wären doch nur ein paar Minuten. Aber sie antwortete nur kühl: „Der Bus wäre jetzt weg.“ Das nächste Mal war ich pünktlich dort!
Das eine ist, dass ich mir damit zusätzlich Stress mache, das andere, dass es den Leuten gegenüber, die auf mich warten müssen, schlicht und ergreifend unhöflich ist, wenn ich ihnen ihre Zeit stehle. Wer wartet schon gerne auf notorische Zuspätkommer.

So habe ich mir jetzt angewöhnt … ich arbeite dran …. die Deadline zum Losgehen eine viertel bis halbe Stunde nach vorne zu verlegen. Besser eine halbe, denn der Puffer schmilzt erfahrungsgemäß von allein. Und dann auch wirklich zu starten und mir abgewöhnen, jede Zeitlücke vollzustopfen. – Kleine Minipause haben etwas unheimlich Entspannendes.
Zum Beispiel, wenn ich vor dem Termin, nachdem ich einen Parkplatz gefunden habe, noch ein paar Minuten im Auto sitzen kann (bestenfalls, ohne in der Zeit mein Handy zu checken). Oder einen kleinen Umweg laufen kann, einfach mal schlendern statt eilen.
Die Fotos, die in diesem Artikel verstreut sind, sind bei Mini-Fotospaziergängen vor oder nach Terminen entstanden.
Zum Schluss möchte ich euch ein witziges Video über die unterschiedliche Zeitangabe im Osten und Westen der Bundesrepublick nicht vorenthalten: Viertel vor oder viertel nach! Viel Spaß damit!
Das Video ist wirklich klasse, sehr lustig.
😁