Die Suche nach dem eigenen Ich: Sinn des Lebens entdecken

Ab und zu stelle ich mir die Frage: „Wer bin ich?“ und „Wozu bin ich auf der Welt?“

Wahrscheinlich hat sich jeder diese Frage schon ein- oder mehrmals gestellt. Es ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Hier an dieser Stelle möchte ich keine allgemeingültige allumfassende Abhandlung schreiben, nur ein paar Gedanken, die mich jetzt dazu bewegen.

Wer bin ich?

Bild von Christiane

Ich habe verschiedene Rollen in meinem Leben. Derzeit bin ich Ehefrau, Mutter, Tochter (meine Eltern leben nicht mehr, trotzdem bin ich wohl immer Tochter meiner Eltern, schon deswegen, dass sie mir Prägungen, Werten und Vorstellungen vom Leben weitergegeben haben). Ich bin Musikerzieherin, Mitarbeiterin in einer christlichen Gemeinde, Katzenmama, Nachbarin.

Einige dieser Rollen leiten sich davon ab, was ich tue. Zum Beispiel meine Mitarbeit in unserer Gemeinde oder meine berufliche Tätigkeit. Andere entstehen dadurch, dass ich zu mir nahe stehenden Menschen eine besondere Beziehung habe, wie z.B. mein Ehemann und meine Tochter.

Wer bin ich hinter all diesen Rollen? Wer bin ich, wenn mich keiner sieht? Ohne Maske? Es kommt vor, dass ich mich nicht immer so zeige, wie es mir gerade wirklich geht. Das wäre auch nicht immer angebracht. Ich singe fröhlich mit den Senioren im Altenheim, obwohl mir unter Umständen gar nicht danach ist. Bestenfalls hebt sich dadurch dann sogar meine eigene Stimmung. Masken haben in bestimmten Situation ihren Sinn und sind berechtigt.

Wenn es allerdings keinen Ort gibt, wo ich mich so zeigen kann, wie ich ohne Maske bin, wird es bedenklich. Es ist auf Dauer sehr anstrengend.

herbst

Wer bin ich?

Ich bin Christiane. Punkt.

Da gibt es etwas in mir, das macht MICH aus. Einzigartig, unperfekt, unverwechselbar. Einfach ich.

Manches von diesem ICH fange ich jetzt erst an, richtig zu entdecken, zu lieben und auszuleben. Es war viele Jahre verschüttet. Es ist das Verspielte in mir, die Pippi Langstrumpf, die gern tanzt, ein bisschen verrückt ist und das Leben leicht nimmt.

Es gibt auch einen Teil von mir, den mag ich nicht besonders: die traurige, weinende Christiane, die Seelenschmerzen hat. Diese regengrauen Tage würde ich am liebsten aus meinem Kalender streichen. Aber auch sie gehören dazu, gehören zu mir. Am besten ist es, wenn ich dann dieses kleine traurige Mädchen in mir in den Arm nehme und es liebevoll frage: „Was ist denn los? Was hast du denn? Was möchtest du mir erzählen?“ Dann darf alles gesagt werden. Häufig nutze ich mein Tagebuch, um ihm das Unaussprechliche anzuvertrauen. Oder ich rede mit Gott darüber. Oder mit meinem lieben Mann. Gute Freundinnen sind auch sehr wertvoll.

Auf Instagram nenne ich mich _die_ermutigerin_. In einer Story erkläre ich auch, wie es dazu kam, dass ich mir diesen Namen ausgesucht habe. Wenn du mir auf Instagram folgst, kann du dir das hier anschauen. Ich sehe einer meiner Gaben darin, anderen Mut zu machen. Wichtig ist nur, dass ich mich dabei selbst nicht vergesse. Auch ich brauche Menschen, die mich wieder aufrichten, wenn mir der Mut mal abhanden kommt. Geben und Empfangen gehören zusammen. Vor allem kann ich nicht aus einem leeren Gefäß schöpfen. Wenn meine eigene Quelle versiegt ist, kann ich auch nichts mehr an andere weitergeben.

Heute Morgen habe ich ein Gebet geschrieben, das das ausdrückt:

Lieber Vater,
ich komme zu dir
und halte dir meine leeren Hände hin
wie eine Schale
die darauf wartet,
gefüllt zu werden.
Ich bitte dich,
fülle mich mit Liebe,
mit Geduld und Freude.
Lass mich trinken aus deiner Quelle.
Ich wil hier bei dir verweilen,
weil ich weiß,
dass du meinen Durst stillst
und mir das gibst,
was meine Seele braucht.

Das folgende Lied drückt das sehr gut aus. Nehmt euch die Zeit, um es auf euch wirken zu lassen.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was dich ausmacht?

Welche drei Eigenschaften beschreiben deine Einmaligkeit?
Was sagen deine Freunde über dich, was sie besonders an dir schätzen?
Welchen Teil von dir magst du nicht und hättest lieber, er wäre nicht da?

Wenn du magst, schreibe deine Gedanken dazu gern in die Kommentare. Bei der dritten Frage ist es natürlich okay, wenn du sie nur für dich selbst beantwortest. Aber vielleicht stellst du dich ihr mal in einer stillen Stunde.


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