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Meine Sofa

Es ist nun schon über 20 Jahre alt. Viele Menschen haben darauf gesessen und man sieht es dem Polster an. Katzenkrallen hab ihm auch schon arg zugesetzt. Ich habe oft mein Mittagsschläfchen darauf gemacht und in Corona-Zeiten den ganzen Tag darauf verbracht. Es ist 3-mal mit mir umgezogen. Am Anfang war es ein Dreier-Sofa, jetzt, nach dem letzten Umzug, ist nur noch die lange Seite übrig geblieben.

Ich möchte im Moment kein neues Sofa. Die Miezen würden es sofort wieder mit ihren Tatzen kratzenderweise in Besitz nehmen und zu einem alten Sofa machen.

Mein Sofa ist mein Rückzugsort. Hier in unserer gemeinsamen Wohnung tut es mir gut, auch sichtbare Spuren zu hinterlassen: Abdrücke in Form von Möbeln, Bildern, Deko. Klar stimmen wir das miteinander ab, mein Mann und ich. Um mich wirklich zu Hause zu fühlen, ist es schön, etwas mitgebracht zu haben, was ich schon früher mit „Zuhause“ verbunden habe.

mein Blick aus dem Fenster in Greiz

Zu diesen Möbelstücken gehört auch mein Sofa. Neulich ist mir das aufgefallen, als ich mein Mittagsschläfchen nicht auf meiner Seite unseres gemeinsamen Bettes, sondern auf „meinem“ Liegemöbel gemacht habe.

Wir haben eine große Wohnküche, und ich habe einen großen Drang, immer mal wieder Möbel zu rücken. Mein Mann toleriert das auch. „… solange das Haus noch an derselben Stelle steht“, sagt er dann scherzhaft. Im Moment habe ich das Sofa so gestellt, dass es eine Wohnecke und einen Essbereich voneinander teilt. (Das kann ich aber auch schnell wieder ändern. Ich nenne das „Räumatismus“, wenn ich mal wieder Möbel-Tetris spiele.)

Wie geht es euch? Verbindet ihr auch mit bestimmten Möbeln bestimmte Assoziationen oder Gefühle? Stellt ihr gern mal Möbel um oder bleibt alles über Jahre beim Alten? Was ich nicht so gern mache, ist malern. Da könnte wirklich mal jemand helfen kommen. 🙂

Trotzdem noch eins zuletzt: Das Zuhause-Gefühl ist nicht (nur) an Möbel gebunden, sondern an die Menschen, mit denen ich die Wohnung teile: ob ich mein Herz öffnen kann, ob ich laut denken kann, ob ich mich angenommen und geliebt fühle (und mein Partner sich von mir auch).

In einer Zeit, als ich noch Single war (mein letzter Urlaub, bevor ich es dann nicht mehr war und des Alleinseins sehr müde), habe ich mal gesagt: „Zuhause ist, wo Licht brennt und wo man erwartet wird.“

Urlaub in der Toscana im November 2022

2 Kommentare

  1. Oh wie berührend meine liebe Christiane. Zumal ich ja auch Dich und Dein Sofa kenne… und schon darauf sitzen durfte..
    Danke für s Teilen…
    Und danke, dass Du auch in meinem Herzen Spuren hinterlassen hast.
    Ich habe Jasmin mal gefragt, wo sie sich in unserer Wohnung am Wohlsten fühlt. (Als wir noch zusammen wohnten.) Antwort : Sofa und Bett. Ich glaube heute auf jeden Fall gefolgt von Wannelore = Badewanne… Bei uns haben einige Dinge Namen…
    Und ja ich räume auch gern um..
    Alte Möbel mit Flecken und Scharten erzählen ein Stück Lebensgeschichte. Sie sind sowas wie unsere Falten… 🙂
    LG nach Geldern from the Eastside von Deiner Romy

  2. Danke für deinen herzlichen Kommentar, liebe Romy.
    Soso, Dinge haben bei dir Namen…. Das gibt’s bei mir auch. 😁
    Aber Wannelore habe ich noch nicht gehört.
    Liebe Grüße zurück ins Erzgebirge von deiner Christiane

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