Vor kurzem habe ich mir den Film „Avatar“ angeschaut. Ob man den gesehen haben muss oder nicht, darüber gehen die Meinungen sicherlich auseinander. Ich fand ihn sehr fantastisch (Fantasy) und gut gemacht und hab mich gewundert, dass er mir jetzt erst gefällt.
Die Einwohner von Pandora begrüßen sich mich den Worten: „Ich sehe dich!“ – „Ich sehe dich!“
Das hat mich weiter beschäftigt. Einen Menschen sehen, ihm in die Augen schauen und ihn wirklich wahrnehmen, das ist Kontakt-Aufnahme im tiefsten Sinne des Wortes. Richtig hinschauen, das erfordert, dass ich meine Aufmerksamkeit bündele, mich nicht ablenken lasse, mir Zeit nehme und andere Dinge, die im Moment auch wichtig zu sein scheinen, zur Seite lege. Da wird nicht nebenbei Zeitung gelesen, durch die Kanäle gezappt oder mit dem Handy gespielt. „Ich sehe dich!“ heißt: Ich bin jetzt für dich da. Du bist mir jetzt wichtig. Ich schaue dich an, du schaust mich an. Wir begegnen einander.
Gestern habe ich gelesen, dass das Volk der Zulu in Südamerika auch diese Formel verwendet, wenn sie sich begrüßen. Interessant!
Und dann fiel mir ein, dass Hagar, die verstoßene Magd Abrahams (nachzulesen in 1. Mose Kapitel 16) Gott kennenlernt als den „Gott, der mich sieht“ (Ver 13)
Gott sieht mich. Er sagt:
Ich will beraten und immer meinen Blick auf dich richten.
Psam 32,8 (NGÜ)
Und so wie Gott mich sieht, kann ich auch ihn anschauen. Jesus sagt: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ (Johannes 14,9) Das macht deutlich: Ich kann zu Gott eine Beziehung haben, ganz eng und vertraut. Unter Gottes Augen leben bedeutet nicht, einen Aufpasser zu haben, der nur darauf wartet, dass ich einen Fehler mache, um mich dann zu bestrafen.
Wenn Gott zu mir sagt: Ich sehe dich! heißt das: Ich bin für dich da. Du bist mir wichtig.
In diesem Sinne: Einen gesegneten Sonntag!