Der schwarze Hund

Heute ist der Tag! Sehr lange habe ich es vor mir hergeschoben, aber jetzt will ich es tun. Ich möchte mit euch über den schwarzen Hund sprechen.

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Was haben Charlie Chaplin, Winston Churchill, Konrad Adenauer und andere Berühmtheiten gemeinsam? Und es gibt auch Hollywood-Stars, die mit in diesem Club gehören!

Sie alle hatten oder haben mit dem „Schwarzen Hund“ zu tun.

Was oder wer der „Schwarze Hund“ ist, wird in diesem Video beschrieben:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=1UiA32Qv4yE&w=560&h=315]

Und ich bin auch eine von denen, die sich mit dem „Schwarzen Hund“ auskennen.

Bisher habe ich manchmal von Stimmungsschwankungen gesprochen, weil ich davor Angst hatte, mich zu outen. Man kommt ja schnell in eine Schublade und wird nicht mehr ernst genommen.

Aber mein Herz schlägt für psychisch Kranke, für die, die von anderen als „nicht normal“ bezeichnet werden. Ich möchte eine Stimme für sie sein.

  • damit die Unwissenheit und Stigmatisierung endlich aufhören
  • damit Betroffene Hoffnung bekommen: Ah, sie ist ja eine von uns… und sie lebt damit… also kann ich es auch schaffen
  • damit Austausch stattfindet, wie man mit der Krankheit umgeht

Als junges Mädchen ist mir mal eine Bibelstelle wichtig geworden:

Spr 31,8
Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.

Vielleicht war das damals ja schon so etwas wie eine Berufung. Jedenfalls habe ich diesen Vers nie wieder vergessen. Es könnte inzwischen so 40 Jahre her sein.

In diesem „Geschäft“ bin ich seit meinem zwanzigsten Lebensjahr. Dabei gehöre ich zu der Gruppe der manischen Depression (auch bipolare Störung) genannt. D.h. ich schwanke zwischen „himmelhoch jauchzend“ und „zu Tode betrübt“. Ich finde, das ist noch etwas gemeiner als „nur“ depressiv zu sein, denn ich fühle mich in den euphorischen Phasen so was von gut, dass ich das gerne als Normalität hätte (was ja nicht geht).

Heute morgen wollte ich auch gleich am liebsten wieder in meinem Sessel versinken und nichts tun, was der beste Weg ist, um sich von dem Strudel der Negativität gefangen nehmen zu lassen. Aber der Kater drehte am Rad, wollte beschäftigt werden. Also habe ich mich erhoben und ganz brav Schritt für Schritt meine Hausarbeit erledigt, dabei Musik gehört und telefoniert. Meine Wohnung dankt’s und erstrahlt in neuer Sauberkeit. Und wenn ich mich über etwas freue – und sei es nur eine saubere Wohnung – verkrümelt sich der schwarze Hund und wird ganz klein.

Rausgehen mag er auch nicht so! Allein sein dafür umso mehr.

Ich möchte euch hier noch jemanden verlinken, der den Kampf gegen den schwarzen Hund überwunden hat (ob es wiederkommt, weiß er sicher auch nicht). Aber er gibt viele Strategien weiter, wie er mit seiner Depression umgegangen ist.

Arne Tempel Hinter dem Link verbirgt sich ein Interview mit ihm von psychologie-einfach.de

Ab sofort findet ihr in der Seitenleiste meines Blogs eine Verlinkung zur „grünen Schleife“. Diese steht für Akzeptanz psychischer Erkrankungen.

So, und jetzt habe ich noch ein bisschen Sofort-Hilfe für deinen Tag heute:

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Klick auf das Bild, wenn du der Aufforderung nachgekommen bist! 🙂

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Na? Geht doch!

[enthält Werbung, da Verlinkung]

2 Kommentare

  1. Hast Du gut geschrieben! Finde ich toll, dass Du es Dich getraut hast :-)! Und ich bin gespannt, was für Reaktionen Du bekommst und wie es weiter geht…

    Sei gedrückt, Heide

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