Raum der Stille

Über Himmelfahrt fährt unsere Gemeinde, die Lebenszeichen-Gemeinde in Greiz, alle zwei Jahre nach Friedrichroda ins „Haus der Stille“. Das ist schon viele Jahre Tradition und wir buchen, wenn wir da sind, immer schon den nächsten Termin.

Dieses Jahr ist es also nicht so und wir haben als Alternative einige Veranstaltungen in unserer Gemeinde und draußen geplant. (Zum Thema draußen: schauen wir mal… die geplante Kanutour fällt schon mal ins Wasser, weil zu viel Wasser da ist.)

Heute Vormittag hatten wir einen sehr interessanten thematischen Input mit anschließendem Austausch. Aufgrund der aktuellen Lage können wir uns zu 25 Leuten in Präsenz treffen – das entspricht ungefähr der Mitgliederzahl unserer Gemeinde.

Hans Gärtner, der den Vortrag hielt, sprach unter anderem darüber, wie wichtig es ist, regelmäßig Zeiten der Stille einzuplanen.

Er hält es für sich so:

  • jeden Tag ein paar Minuten
  • jede Woche ein paar Stunden
  • jeden Monat einen Tag
  • jedes Jahr ein paar Tage (Kloster/Einkehrfreizeit…)

Als Leiter der BRUNNEN-Gemeinschaft kennt er sich da aus. Diese christliche Lebensgemeinschaft bietet regelmäßig Stille-Tage an.

In unserer Gemeinde hat eine kreativ-dekorativ begabte junge Frau einen Raum der Stille eingerichtet, der über die Tage unserer Freizeit geöffnet ist.

Nach der Veranstaltung habe ich eine gute Stunde allein mit Jesus darin verbracht. Das war richtig gut.

Gegenüber meiner Stille-Zeit in meinem Wohnzimmer habe ich noch einen entscheidenden Vorteil festgestellt. Der Stille-Raum in der Gemeinde war KATERfrei. Wenn ich nämlich zu Hause immer noch eine maunzende Katze um mich rumschleichen habe, ist das auch nicht immer so ungestört. So ein Ortswechsel hat schon was.

Und wie gestaltet ihr eure Auszeiten?

offline – die Challenge – Tag3

20:54 Uhr
Ich schalte beim Tabbie das W-LAN aus. Ist beim Handy schon der Flugmodus drin? Nein, noch nicht  – ich erledige es sofort.

Kurz danach fällt mir ein, dass ich ja noch ein neues Titelbild bei Facebook hochladen wollte. Also muss ich doch nochmal das Tabbie ins Internet bringen. Ach, das Bild ist ja auf dem Handy, also geht das Handy auch wieder online… Per Mail geht’s von hier nach da und dann rein in die Fratzenfibel. Hm, das sommerliche Profilbild passt nun überhaupt nicht zu dem weihnachtlichen Hintergrund,  also suche ich da auch noch ein neues. So, nun bin ich einigermaßen zufrieden und begebe mich mit 10 min Verspätung und einem bisschen schlechten Gewissen in die Offline-Welt.

Heute morgen war es richtig gut, den Tag ohne Handy zu beginnen. Ich hatte Zeit mit Jesus, das war ein guter Tagesanfang. Als ich vom Frühstück  in der Lebensgemeinschaft (darüberhabe ich hier schon mal geschrieben) wiederkam, konte ich auch noch dem Drang widerstehen, gleich Whatsapp-Statusse (so heißt es wirklich, ich hab nachgeguckt Google befragt 🙂  )zu checken. Ich setzte mich an den Rechner und schrieb über Tag 2 meiner Challenge. Bloggen gibt mir immer das gute Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben. Dann hatte ich riesige Lust, meinem Blog ein neues Gesicht zu geben (relaunchen heißt das). – Was dabei herausgekommen ist, seht ihr ja. 🙂  ) Aber sowas DAUERT! Danach hatte ich Nacken und Hunger. Ja, beim I-Netten kann man schon mal das Essen vergessen!

Erst nach dem Mittagessen habe ich mein Handy aus dem Tiefschlaf geholt.

Wenn ihr jetzt denkt: Ist das mit dem Internet bei Christiane wirklich so schlimm? Ja, isses!

Aber der Relaunch meines Blogs war ja durchaus eine kreative Beschäftigung. Jedenfalls ist ein Ergebnis zu sehen (für die Leute, die im Internet unterwegs sind).

Meiner Meinung nach muss man unterscheiden zwischen bewusster Nutzung des Internets und sinnlosem Zeit totschlagen. (Wobei man natürlich auch mal zweckfrei Zeit verbringen darf, aber es muss das richtige Maß haben.) Ich stelle mir zwischendurch öfter die Frage: Will ich das, was ich hier jetzt gerade mache, wirklich tun? Bin ich der Chef über meine Zeit oder werde ich ferngesteuert?

Ach, und mit dem Musik streamen, das will ich mal nicht so eng sehen. Ist ja auch Quatsch,  den Speicher auf dem Tablet zu sehr zuzumüllen.


offline – die Challenge – Tag 2

Eine Anmerkung vorab: Vielleicht wundert ihr euch, wie die Berichte von meiner Challenge in den Blog kommen, wenn ich doch ab 21 Uhr nicht mehr online bin. Also, ich schreibe sie zwar am Abend, aber da in mein Tagebuch (für das ich ja jetzt mehr Zeit habe) und blogge sie dann am nächsten Tag. Trotzem möchte ich lieber „heute“ als „gestern“ schreiben. Alles klar?

Tag 2

Ich habe heute Geschmack gefunden an den Offline-Zeiten. So habe ich um die Kaffeezeit herum gleich noch freiwillig eine eingelegt und Zeit mit Jesus verbracht – und das tut mir unheimlich gut. (Wer mit Beten nichts anfangen kann, kann auch meditieren dazu sagen – obwohl da für mich schon noch ein Unterschied ist. Beten richtet sich an eine Person, nämlich Gott, nicht an irgendwelche anonyme Kräfte – aber das ist ein anderes Thema.)

Als ich am Abend offline ging, war das ein richtig erleichterndes Gefühl: Feierabend, zu die Bude! Witzig fand ich eine Idee, wie ich meine Challenge nennen könnte: intermittierendes Internet-Fasten – von 21:00 bis 7:00 Uhr.

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offline – die Challenge – Tag 1

Gestern habe ich festgestellt – ich ahnte es schon länger, dass mein Hang zum Internet schon einen Hang zur Sucht hat. Gestern habe ich eine Challenge für 30 Tage gestartet, bei der ihr mich begleiten dürft. Dadurch, dass ich es hier veröffentliche, möchte ich es mir auch leichter machen durchzuhalten.

Tag 1

21 Uhr – ich fahre den Rechner herunter und stelle das Handy auf Flugmodus und am Tablet das W-LAN aus.

So, nun sitze ich auf dem Sofa und schaue der Weihnachtspyramide zu, wie sie sich dreht. Die Figuren scheinen es ziemlich eilig zu haben, dabei haben sie noch soooo viel Zeit. Aber so geht es mir ja auch oft, dass ich versuche, alles möglichst schnell zu erledigen. Ein bisschen mehr Langsamkeit tät mir auch gut.

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