Nein, dieser Beitrag hat nichts mit Nikolaus zu tun. Oder doch? Jedenfalls habe ich heute eine positive Überraschung erlebt und Stiefel kommen auch darin vor.
Heute Morgen wollte ich meine Winterstiefel zum ersten Mal in dieser Saison anziehen. Der eine erschien mir ziemlich dreckig – komisch, so runtergewirtschaftet waren die doch noch gar nicht. Beim Anziehen hatte ich auch ein seltsames Gefühl. Er saß so ungewohnt an meinem Fuß. Aber nur der linke. Auf dem Gehweg blieb ich dann mal stehen und guckte an mir herunter: Tatsächlich, ich hatte zwei verschiedene Stiefel an!! (Soviel zum Thema: Blitzmerker 😀 ) Zwar beide braun, aber der eine mit Nähten auf dem Fußrücken und der anderen ohne!
Am Ende des letzten Winters hatte ich die Stiefel zur Reparatur gebracht, weil an einem Reißverschluss der Zipper abgegangen war. Im Februar hatte ich sie vom Schuhmacher abgeholt und gleich in den Keller verfrachtet.
Natürlich musste ich erst mal umkehren und mir zwei zusammen passende Schuhe anziehen 😀 Dann hatte ich einiges in der Stadt zu erledigen und bin auch zum Schuster gegangen. Vorher war ich noch zum Frühstücken und Gebet (da treffen wir uns von Montag bis Freitag immer um 10 vor 8 ) und ich habe auch mein „banales“ Anliegen mit erwähnt, dass ich gern meinen Stiefel wieder hätte, weil die so schön sind und ich mir im Moment eigentlich keine neuen anschaffen wollte.
Ich war ein bisschen mutlos, ob ich in der Schuhmacherei Erfolg haben würde.
Und dann…
kam ich da hin und erzählte der Schuhmacherin (oder wie heißt die Frau vom Schuhmacher) von meinem Anliegen. Und die strahlte mich an und sagte: „Endlich kommen Sie! Ich hab schon lange auf Sie gewartet.“ Die Kundin, der der zweite Stiefel gehörte, hatte es schon viel eher bemerkt als ich und war schon ein paar Mal dagewesen um zu fragen, ob jemand ihren zurückgebracht hätte. Die freundliche Frau hatte sie damit getröstet, dass diejenige es spätestens, wenn es kalt wird, bemerken würde. Und so war es ja auch.
Ich sagte noch zu ihr: „Sie haben mich heute richtig glücklich gemacht!“ Darauf sie: „Sie mich aber auch!“ Und ich hab ihr auch erzählt, dass ich dafür gebetet habe. Sollte sie ruhig wissen.