Als die Disziplin verteilt wurde, muss ich wohl ganz laut „Hier!“ geschrien habe. Jedenfalls gehört sie zu meinen Stärken. Ich kann mich gut strukturieren, schaffe (meistens), was ich mir vornehme, setze mir Ziele und arbeite darauf zu, komme von der Couch hoch, auch, wenn´s mir mal nicht so gut geht…
Doch manchmal frage ich mich, ob das nicht auch eine Schwäche ist: Ich bin unzufrieden, wenn ich nicht schaffe, was ich mir vorgenommen habe, ich kann schlecht abschalten und einfach mal NICHTS tun, ich definiere mich sehr über meine Leistung. Allerdings hätte ich manche meiner Ziele ohne Disziplin nicht erreicht: 10 kg abzunehmen, regelmäßig zu laufen u.a.
Ich habe mal den Life-Balance-Test von Lothar Seiwert gemacht. Da kam heraus: überplante Zeitmanagerin. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. (Den Test habe ich gleich noch mal wiederholt )
Zuweilen beneide ich Menschen, die einfach so in den Tag hineinleben können, keine Essenpläne schreiben, kein Haushaltsbuch führen – das muss doch schön sein. Aber ich könnte es nicht.
Vielleicht sollte ich mich einfach damit aussöhnen, dass ich so bin, wie ich bin und die Sache mit der Disziplin nicht übertreiben. Ich will lernen, auch mal fünfe grade sein zu lassen. Vielleicht schaff ich das ja in den Ferien.