Eine markante Melodie ertönt: Kling-klang-klong – Das Spiel ist aus! Klick! Gleich starte ich eine neue Runde.
Ich geb’s zu: Ich bin ein bisschen süchtig – spielesüchtig – also ComputerSpieleSüchtig. Vor kurzem habe ich ein neues entdeckt (nein, was ganz harmloses, nur so ein Puzzlespiel) und das frisst jetzt meine Zeit.
Schneller als man sich versieht, ist eine Stunde rum, „totgeschlagen“.
Klar, man kann dabei gut abschalten, es beruhigt auch irgendwie und es ist ein tolles Gefühl, wenn man den Highscore überboten hat.
Aber was bleibt? Leere! Nichts! Tote Zeit!
Ich dröhne mich mit dem Spiel zu, weil ich mich ablenken möchte, mich nicht gut fühle oder gerade nichts mit mir anzufangen weiß. Und ich fühle mich nicht gut, weil ich mich wieder mal zugedröhnt habe. Glück ist was anderes.
Die Erfahrung lehrt, dass Zufriedenheit und Glück nicht von totgeschlagener Zeit kommen. Dazu muss ich mich vom Sofa, aus meiner ach so bequemen Komfortzone, hoch- bzw. herausbewegen. Wann habe ich das letzte Mal ein Buch gelesen (und nicht nur Twitter und facebook – E-Book ist erlaubt 🙂 )? Der Online-Gitarrenkurs, für den ich sogar Geld bezahlt habe, schlummert auch noch auf der Festplatte dem Tag entgegen, an dem er weiter durchgearbeitet wird. Und hey, draußen ist herrlichster Winter und im Keller stehen die Skier!
Merkt ihr, ich motiviere mich gerade selbst. Manchmal muss man sich selbst ein bisschen (oder kräftig) in den Hintern treten. Dieser Blogartikel wäre auch nicht entstanden, wenn ich nach dem letzten Kling-klang-klong-das-Spiel-ist-aus! eine neue Runde angefangen hätte.
Wo steht ihr in der Gefahr, Zeit totzuschlagen und was sind für euch Alternativen?
Ja, das ist wohl ein Zeichen der Zeit, das Herumspielen auf Handy, Tablets & Co. Früher saßen die Leutchen in U- und S-Bahn, Bus und Tram und lasen auf dem Weg zur Arbeit ein Buch oder die Zeitung. Heute hat jeder so ein kleines Dings in der Hand und spielt …
Liebe Christiane,
mein Zeittotschlagspiel ist das Social Media. Twitter, Instagram – ja nichts verpassen. Eine freie Minute? Zack, Handy an, scollen, was hat sich getan als ich „weg“ war? Als mein Handy einige Wochen kaputt war, ist mir bewusst geworden, wie oft man sein Handy benutzt, um Zeit totzuschlagen. Oder auch wieviel Zeit ich unbewusst damit tot schlage. Seit dem ist es mir wieder wichtig, in Ruhezeiten lieber mal eine Zeitschrift aufzuschlagen. (Klappt mal mehr mal weniger…)
Liebe Grüße
Heike