ansteckend

Heute möchte ich mal eine Geschichte erzählen:

Es war einmal ein Kerzenfamilie. Sieben Kerzen gehörten dazu, die waren unterschiedlicher, wie sie nicht hätten sein können: große und kleine, rote, gelbe und weiße, dicke und dünne. Eine war etwas ganz Besonderes, die war nämlich viereckig. Sie hatten alle ihren Platz auf der großen runden Bastmatte und taten, wozu Kerzen da sind: Sie brannten fröhlich vor sich hin und verbreiteten ein warmes gemütliches Licht, so dass die Menschen sich dran freuen konnten.

Doch da war noch eine andere Kerze. Sie gehörte nicht mit dazu und stand außerhalb der Bastmatte. Ihr Docht brannte nicht, die Flamme war erloschen. Sie fühlte sich klein und unbedeutend und niemand beachtete sie.

„Komm doch mit her zu uns“, sagten die Kerzen auf der Bastmatte. „Warum stehst du so alleine da?“

„Ach, ich trau mich nicht. Ich bin zu gar nichts nütze. Meine Flamme ist längst ausgegangen. Es lohnt sich nicht mehr. Ihr, ja ihr seid zu beneiden. Ihr gehört ja zusammen und ihr könnt leuchten. Aber mich beachtet sowieso keiner. Und außerdem:

Ich bin nur der Müllabladeplatz für andere. Guckt mich mal an: So viele verkohlte, abgebrannte Streichhölzer, immer krieg ich nur den Dreck von anderen ab. Ich fühle mich so schmutzig. Ich kann nicht zu euch gehören.“

Oft geht es uns als Menschen genau so, wir fühlen uns ausgebrannt und allein. So viel Dreck, Schmutz, Verletzungen haben sich in unserer Seele angesammelt. Unser Licht ist ausgegangen, die Flamme erloschen. Gibt es da noch eine Chance? – Doch, die gibt es!

Es gibt jemanden, der will uns rein und heil machen, der möchte, dass wir (wieder) in die Bestimmung hineinfinden, für die wir gemacht sind: leuchten, Licht und Wärme verbreiten in unserer Umgebung.

„Komm her zu mir“, sagt Jesus, „ich habe deine Krankheiten und Verletzungen auf mich genommen, ich will dich von dem Schmutz, der sich bei dir angesammelt hat, befreien, dich rein und heil machen.“

Da staunten die anderen Kerzen über die Veränderung, die mit der Kerze, die so allein und traurig da stand, vor sich gegangen war. Sie machten Platz auf ihrer Matte und zündeten die erloschene Kerze wieder an.

Es war ein Stück wärmer und heller geworden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert