Corona-Quarantäne – ein Fazit

Heute ist Tag 12 von 14 meiner Quarantäne und wenn morgen beim Nach-Testen alles gut geht, bin ich ab Mittwoch wieder auf freiem Fuß.

Fit bin ich noch nicht wieder. Dieses blöde Virus hat sich bei mir mehr auf Magen-Darm gelegt und ich hatte regelmäßig Übelkeit und keinen Appetit, manchmal auch Bauchschmerzen.

Da diese Beschwerden eigentlich schon viel länger bestehen, um genau zu sein seit Anfang Mai, also etwa seit dem Zeitpunkt, an dem ich meine 1. Covid-Impfung bekam, hatte ich sogar vermutet, dass ich einen Impfschaden habe.

Gestern habe ich mit einem befreundeten Arzt gesprochen und er hielt das eher für unwahrscheinlich.

Aber er spiegelte, was er bei mir wahrnahm:

Dass ich sehr sensibel sei und in letzter Zeit viel bewegt hätte und dass Magenschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit durchaus ein Zeichen von Stress und ein Warnsignal des Körpers sein können. Und ich solle dankbar sein, dass mein Körper so mit mir reden würde und ich dadurch einen „Wächter“ hätte, der mir sagt, wann es zu viel wird.

Eins steht fest: Ich habe diese Warnsignale in den letzten Wochen nicht gut genug gehört, sonst würde ich jetzt nicht darniederliegen.

Es wird auf jeden Fall noch eine ganze Weile länger dauern, bis ich wieder richtig zu Kräften komme.

Aber auch das hat er gesagt, dass nach einer durchgemachten Corona-Infektion noch länger eine geringere Belastbarkeit und verminderte Kraft bleiben. Da bin ich also nicht die einzige.

Ich werde lernen müssen, mir ein dickeres Fell wachsen zu lassen und manche Dinge nicht mehr so dicht an mich ranzulassen.

Er sprach von einer … ich hab den genauen Begriff vergessen … flexiblen Verteidigung.

Will sagen: Ich habe eine Burg, in die ich mich bei Bedarf zurückziehen kann, die eine Tür hat und einen Schlüssel von innen, den ich herumdrehen und auch wieder aufschließen kann.

Wenn ich aus der Burg herausgehe, habe ich ein Schild, dass ich vor mich halten kann, um die Pfeile, die da fliegen, abzuwehren. Aber ich kann dieses Schild natürlich auch gegenüber Menschen, die mir freundlich gesonnen sind, fallen lassen und mich öffnen.

Es gehört Weisheit dazu, die beiden Personengruppen zu unterscheiden – nicht immer gelingt das auf Anhieb.

Ja, was nehme ich aus 2 Wochen Quarantäne mit?

Zuerst: ich hatte mir soviel vorgenommen: wollte Weihnachtsgeschenke nähen, einen Adventskalender füllen für meine Tochter – nichts davon habe ich geschafft.

Immerhin, ich habe für vorigen Sonntag eine Predigt aufgenommen… das ist ja nicht nichts…

Ich habe ein bisschen ausgemistet, hatte einiges an Zeit zum Nachdenken und Reflektieren (also ich meine mehr Seelenballast):

Ich möchte ein paar Sachen auspacken aus dem Rucksack, den ich mit mir rum schleppe, damit ich genug Kraft habe für den Lebensmarathon – es ist keine Kurzstrecke, das dürften die meisten schon bemerkt haben.

  • Ich möchte manche Dinge nicht mehr tun, nur weil sie von mir erwartet werden.
  • Ich brauche Zeit, um abends abzuschalten. Das bedeutet: kein social media mehr im Bett (außer mir schreibt jemand eine wichtige Nachricht).
  • Lieber ein gutes Buch lesen.
  • Mal was Sinnloses tun – Netflixen z.B. – habe ich bisher immer als vertane Zeit gesehen
  • nur ein Minimum an Nachrichten konsumieren – in Zeiten wie diesen, wo sich für und wider gegeneinander hochschaukeln, besonders wichtig
  • für mich ganz wichtig: Zeit mit Gott
  • Tagebuch, Reflektion = „me“-time – Diese Termine sollten im Kalender stehen und nicht verhandelbar sein.
  • nicht mehr spontan zu etwas „Ja“ sagen, wenn ich gefragt werde. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich da oft zu schnell bin und dann doch die Anzahl der Termine, die ich wuppen kann, überschritten habe.
  • Ja sagen zu meiner begrenzten Belastbarkeit

~~~~~~~

Und noch eins habe ich gelernt:

Es ist nicht schlimm, wenn ich nachts mal nicht schlafen kann.

Aus einem Online-Kurs der BARMER, den ich jetzt durcharbeite, habe ich gelernt, dass man dann nicht auf die Uhr gucken soll, wenn man nachts wachliegt*. Ich habe gerade ein sehr schönes Buch, das ich an dieser Stelle gern empfehlen möchte.

*dies kann man auch in jedem Ratgeber über Schlafhygiene nachlesen

Karl-Dietmar Plentz ist ungefähr so alt wie ich und da ich auch in Brandenburg aufgewachsen bin, kenne ich ihn früher von Jugendtreffen.

Ich kann mich noch erinnern, wie er mal sagte (lang und schlaksig, wie er war):

„Ich bin Karl-Dietmar Plentz, und wenn ich groß bin, will ich Bäcker werden.“ 😀

Er berichtet über sein Leben als Christ, seine Arbeit, seine Familie, die Herausforderungen in der Firma nach der Wendezeit… weiter bin ich noch nicht.

[unbezahlte Werbung]

klick aufs Bild

~~~~~~~

Ja, und Christiane wäre nicht Christiane, hätte sie nicht aus ihren Quarantäne-Erfahrungen noch ein Filmchen gebastelt und diese so kreativ verarbeitet.

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert